Amok-Fahrer Jens (R.) raste in Münster mit Campingbus in Menschenmenge: Zwei Tote, über 20 Verletzte.
Die deutsche Polizei hat die beiden Todesopfer der Amokfahrt von Münster (Nordrhein-Westfalen) identifiziert. Staatsanwaltschaft und Polizei Münster teilten am Sonntag in einer gemeinsamen Presseerklärung mit, es handle sich um eine Frau aus dem Kreis Lüneburg (Niedersachsen) und einen Mann aus dem Kreis Borken (Nordrhein-Westfalen).
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Zudem bestätigten die Behörden, dass der Fahrer Jens R. (48) des silbergrauen Campingbusses sich nach der Tat im Wagen erschoss. Das Motiv des Mannes sei weiter unklar. "Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen handelt es sich bei dem Fahrer vermutlich um einen 48-jährigen Mann aus Münster", erläuterte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. "Bislang liegen keine Hinweise auf einen möglichen Hintergrund für die Tat vor. Die Ermittlungen werden mit Hochdruck und in alle Richtungen geführt."
Am Samstag um 15.27 Uhr hatte der 48-Jährige sein Fahrzeug im Zentrum von Münster in eine Gruppe von Menschen vor einer beliebten Gaststätte gesteuert. Neben den beiden Toten zählte die Polizei mehr als 20 zum Teil schwer verletzte Opfer. Einige seien in Lebensgefahr.
Motiv des Amokfahrers von Münster unklar
Nach der Amokfahrt in der deutschen Stadt Münster (Nordrhein-Westfalen) nsuchen die Ermittler weiter nach Motiv und Hintergründen für die Tat mit drei Toten und mehr als 20 Verletzten.
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In einer gemeinsamen Presseerklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei in Münster hieß am frühen Sonntagmorgen: "Bislang liegen keine Hinweise auf einen möglichen Hintergrund für die Tat vor. Die Ermittlungen werden mit Hochdruck und in alle Richtungen geführt."
Klar ist bisher, dass am Samstag um 15.27 Uhr ein Mann einen silberfarbenen Campingbus im Zentrum in eine Menschengruppe vor einer beliebten Gaststätte gesteuert und sich danach im Wagen erschossen hatte. Einige der Verletzten seien in Lebensgefahr, teilten die Behörden mit. "Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen handelt es sich bei dem Fahrer vermutlich um einen 48-jährigen Mann aus Münster", erläuterte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt.
Nach Informationen von "FAZ.NET" stammt der Täter aus Olsberg im Sauerland. Er habe schon lange in Münster nahe des Tatorts gelebt. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte am Samstagabend gesagt: "Es spricht im Moment nichts dafür, dass es einen islamistischen Hintergrund gibt." Nach dpa-Informationen handelte es sich womöglich um einen psychisch labilen Einzeltäter.
Mehr Details am Vormittag erwartet
Am Vormittag werden der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet und der deutsche Innenminister Horst Seehofer in Münster erwartet. Möglicherweise werden beide mit weiteren Erkenntnissen an die Öffentlichkeit gehen.
Die Polizei identifizierte inzwischen die beiden Todesopfer. Laut Staatsanwaltschaft und Polizei handelt es sich um eine 51-jährige Frau aus dem Kreis Lüneburg und einen 65-jährigen Mann aus dem Kreis Borken.
Die Polizei fand bei der Durchsuchung der Wohnung des Amokfahrers keine brauchbare Maschinenpistole vom Typ AK47, wie es hieß. Die Beamten hätten nur eine Dekorationswaffe und Feuerwerkskörper gefunden. Spezialisten hätten aus Sicherheitsgründen die Wohnungstür aufgesprengt, bevor die Beamten die Räume hätten untersuchen können. Am Samstagabend waren in Münster wiederholt Explosionsgeräusche zu hören gewesen.
Auch unmittelbar nach der Amokfahrt hatten sich die Einsatzkräfte dem Campingbus mit großer Vorsicht genähert, da Beamte Drähte sahen, die ins nicht einsehbare Fahrzeuginnere führten. Experten des Landeskriminalamts aus Düsseldorf hätten dann das Fahrzeug auf mögliche Gefahren ausgiebig untersucht und letztlich Entwarnung gegeben, hieß es weiter. Ermittler hätten im Wagen die Waffe, mit der sich der Täter erschossen habe, sowie eine Schreckschusswaffe und rund ein Dutzend Feuerwerkskörper gefunden.
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Die Polizei lobte das besonnene Verhalten der Menschen. "Die Polizei konnte die notwendigen Maßnahmen schnell und reibungslos treffen", erklärte der Einsatzleiter, Polizeidirektor Martin Fischer. "Alle haben sich vorbildlich verhalten und den Tatortbereich sehr schnell verlassen."
Das deutsche Bundeskriminalamt richtete im Internet für Zeugen ein Hinweisportal ein: Unter der Adresse https://www.bka-hinweisportal.de/ könnten Videos oder Fotos, die im Zusammenhang mit der Tat stehen, hochgeladen werden. Nach Angaben der Polizei laufen inzwischen viele Hinweise ein.
"Allein die Tatortaufnahme wird viel Zeit in Anspruch nehmen", erklärte Fischer zum Stand der Untersuchungen. "Wir brauchen Zeit, die Spuren auszuwerten und die Ergebnisse der Ermittlungen zusammenzuführen." Auch am Sonntag sei deshalb mit Behinderungen in Münsters Innenstadt zu rechnen.
Die Spurensuche am Tatort dauerte in der Nacht an. Leichen wurden dort erst im Dunklen abgeholt. Polizisten sperrten den Bereich weiter großräumig ab.
Keine Angaben zu möglichen Komplizen
Keine Angaben machte die Pressemitteilung über Gerüchte, wonach zwei weitere Personen aus dem Transporter gesprungen und geflüchtet sein könnten.
Die beschauliche Universitätsstadt Münster stand unter Schock. Spontan versammelten sich Bürger, um gemeinsam zu trauern. Im Paulus-Dom in Münster gibt es am Sonntagabend einen ökumenischen Gedenkgottesdienst, den Bischof Felix Genn leiten will.
Trump verurteilt Tat scharf
US-Präsident Donald Trump verurteilte die Tat scharf verurteilt. "Auch wenn die deutschen Behörden noch kein Motiv für diese feige Attacke auf unschuldige Menschen genannt haben, verurteilen wir sie dennoch", sagte Trump laut einer Mitteilung aus dem Weißen Haus. Die US-Regierung sage Deutschland jede nötige Hilfe zu. Trump drückte sein Bedauern für die Opfer aus. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Familien derer, die getötet wurden. Den Verletzten wünschen wir eine vollständige Genesung", sagte der US-Präsident. Auch der russische Präsident Wladimir Putin drückte sein Beileid aus. In einem Telegramm an den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel drückte er seine Anteilnahme aus und wünschte den Verletzten eine rasche Genesung.
Der Vorsitzende der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zeigte sich betroffen. "Die Nachricht darüber, dass in Münster ein Fahrer in eine Menschengruppe raste und Menschen getötet und weitere teils schwer verletzt hat, bestürzt mich zutiefst", sagte Marx am Samstagabend. Seine Gebete und die aller Bischöfe der Deutschen Bischofskonferenz "gelten den Toten und allen Betroffenen", so der Erzbischof von München und Freising.
Tatfahrzeug abgeschleppt
Die Polizei hat Sonntagfrüh das Tatfahrzeug des Amokfahrers von Münster abgeschleppt. Der Campingbus wurde auf einen Abschleppwagen geladen und weggefahren. Mit dem Fahrzeug war am Samstag im Zentrum der Stadt nach bisherigen Erkenntnissen ein 48-jähriger Mann vermutlich aus Münster in eine Gruppe vor einer beliebten Gaststätte gefahren.
Zwei Menschen starben, mehr als 20 wurden zum Teil schwer verletzt. Der Fahrer, dessen Motiv noch unklar war, erschoss sich nach der Tat im Wagen.