Abrüstung

Neuer START-Vertrag fast fertig

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Russland und USA stehen vor Unterzeichnung - Zahl der strategischen Sprengköpfe soll auf maximal 1.675 gesenkt werden.

Der Text für einen neuen Abrüstungsvertrag zwischen Russland und den USA steht "im Großen und Ganzen". Der russische Präsidentenberater Sergej Prikhodko sagte am Samstagabend, März oder April sei ein "realistischer Termin" für eine Unterzeichnung eines neuen START-Abkommens. Es seien nur kleine technische Fragen und Unterschiede auszuhandeln. Grundsätzliche Fragen gebe es nicht mehr zu klären. Der Vertrag solle in einem Drittland, möglicherweise Tschechien, unterzeichnet werden. Die USA hätten Prag ins Gespräch gebracht. Russland sei nicht dagegen, hieß es aus dem Kreml.

Medwedew und Obama einig
Der russische Präsident Dmitri Medwedew und US-Präsident Barack Obama seien am Samstag in einem Telefongespräch übereingekommen, dass es jetzt möglich sei, Gespräche über ein konkretes Datum für die Unterschrift unter ein neues START-Abkommen abzuhalten. Beide hätten ihre Zufriedenheit über das hohe Maß an Zusammenarbeit bei der Ausarbeitung des Vertragsentwurfes hervorgehoben. Den Delegationen würden zusätzliche Anweisungen gegeben. Die Präsidenten hätten Pläne für bilaterale Kontakte in der unmittelbaren Zukunft erörtert. Beide Seiten wollten sich nach den Worten Prikhodkos nicht zum Textinhalt äußern.

Maximal 1.675 Sprengköpfe
Der bisherige Vertrag über die Reduzierung strategischer Waffen START ist am 5. Dezember 2009 ausgelaufen. Am 6. Juli 2009 waren Medwedew und Obama übereingekommen, ein rechtlich bindendes, neues START-Abkommen in Kürze zu unterzeichnen. Die Zahl der strategischen Sprengköpfe soll jetzt auf 1.500 bis 1.675 gesenkt werden. Bisher lag das Maximum bei 2.200 Sprengköpfen.

Die Sowjetunion und die USA hatten am 31. Juli 1991 das START-1-Abkommen unterzeichnet. Der Vertrag mit einer 15-jährigen Laufzeit war am 5. Dezember 1994 in Kraft getreten. Der START-1-Vertrag hatte beide Seiten dazu verpflichtet, die Zahl ihrer Atomsprengköpfe um mehr als 40 Prozent zu verringern.

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