Premier bei Wahlkampfabschluss: "Wir haben schon viele große Schlachten gewonnen."
Ungarns Premier Viktor Orban hat die Parlamentswahlen am 8. April als "schicksalsentscheidend" bezeichnet. Er forderte die Ungarn beim Wahlkampfabschluss der Fidesz am Freitag auf, nur für seine Partei zu stimmen und Meinungsumfragen keinen Glauben zu schenken. "Wir werden am Sonntag siegen, da wir schon viele große Schlachten gewonnen haben", sagte er in Szekesfehervar (Stuhlweißenburg).
Der rechtskonservative Premier zog eine positive Bilanz seiner Tätigkeit. Seine Regierung sei in der Lage gewesen, den Internationalen Währungsfonds (IWF) "nach Hause" zu schicken, Banken und Multis zu besteuern, die "erste Welle der Völkerwanderung" zu stoppen und die Renaissance des "nationalen Denkens" zu verkünden.
Orban warnt vor Massenzuwanderung
Der Premier warf den Oppositionsparteien vor, sie würden fremden Interessen dienen und seien bereit, die Flüchtlingsquoten zu akzeptieren. Ungarn drohe die Gefahr einer Massenzuwanderung, wobei Brüssel "mit Hilfe eines Spekulanten" (George Soros, ungarischstämmiger US-Milliardär) diese Einwanderung durchsetzen wolle. Laut Orban müssen sich die Bürger bei der Wahl am Sonntag zwischen den Kandidaten von Fidesz und den Soros-Kandidaten entscheiden. (Soros ist für Orban der Staatsfeind Nummer Eins, Anm.)
Auf der Veranstaltung zum Wahlkampfabschluss des linken Wahlbündnisses der Sozialisten (MSZP) und Parbeszed (Dialog – PM) in Budapest bezeichnete der Spitzenkandidat Gergely Karacsony Orban als einen "hochstapelnden Gangster" und forderte die Bürger auf, mit "Herz und Verstand" zu wählen, zitierte das Internetportal "Index.hu". In den Wahlkabinen sei die "Lügenpropaganda" von Fidesz nicht zu hören, dort bräuchten die Bürger keine Angst zu haben. Würden viele Menschen zur Wahl gehen und sich die Stimmen in den Einzelwahlkreisen auf einen einzelnen Oppositionskandidaten konzentrieren, bedeute dies das Aus für Fidesz, betonte der Spitzenkandidat.