Der ungarische MInisterpräsident reklamiert die göttliche Gnade für sich und seine Regierung.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat für seine rechtsnationale Regierung göttliche Gnade reklamiert. "Es ist eine Manifestation der Gnade Gottes, dass heute an der Spitze Ungarns eine christlich bekennende Regierung steht", sagte der Politiker am Dienstag. Orban sprach in der Budapester Sportarena auf einer Feier zum 500-jährigen Reformationsjubiläum.
In Ungarn bekennen sich 55 Prozent der Bevölkerung zum katholischen Glauben, 16 Prozent zur calvinistischen Richtung des Protestantismus. Orban gehört letzterer an. Zugleich kommt er immer wieder dem katholischen Klerus entgegen. In der Vergangenheit ließ er sich gerne mit Frau und Kindern bei päpstlichen Audienzen fotografieren.
Kritiker werfen dem ungarischen Regierungschef hingegen einen herzlosen und kühlen Umgang mit sozial benachteiligten Menschen vor. Seine rigorose Politik der Abschottung gegenüber Flüchtlingen wird von manchen Christen als Verleugnung der Lehre Christi angesehen.
Regierungsnahe Medien und Regierungspropagandisten diffamieren regelmäßig Papst Franziskus, weil dieser von den Christen eine solidarische Haltung gegenüber Flüchtlingen einfordert.