Franziskus sorgte mit einer Aussage für reichlich Wirbel.
Dass Papst Franziskus für viele Erzkatholiken zu liberal im Umgang mit manchen Dingen ist, ist kein Geheimnis. Nun ließ er aber in einem Interview mit „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo aufhorchen. Mit dem steigenden Priestermangel könnte er sich durchaus vorstellen den viri probati einzuführen. Das heißt, das auch verheiratete Männer geweiht werden können. „Dann müssen wir auch bestimmen, welche Aufgaben sie übernehmen können“. Seit Jahrzehnten denkt man über diese Möglichkeit nach. Über eines lässt der Papst allerdings nicht mit sich diskutieren. Das Zölibat für Priester bleibt bestehen. Es werde nicht zum Wahlzölibat gewechselt, stellt Franziskus klar. "Der freiwillige Zölibat ist keine Lösung", sagt der Papst.
Eine zweite Absage erteilte er einem Kult rund um sich als Papst und hat sich als ganz normalen Menschen dargestellt. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die Idealisierung eines Menschen stets auch eine unterschwellige Art der Aggression ist. Wenn ich idealisiert werde, fühle ich mich angegriffen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit".
Er sehe sich als nichts Besonderes. "Ich bin - ich will nicht sagen: 'ein armer Teufel', aber ich bin ein ganz normaler Mensch, der tut, was er kann." Er sei ein "fehlbarer Sünder".
Er selbst kenne auch Zweifel am Glauben, räumte der Argentinier in dem ersten Interview mit einem deutschen Medium ein. "Es gibt durchaus dunkle Momente, in denen ich sage: 'Herr, das begreife ich nicht!' Und das sind nicht nur Momente innerer Dunkelheit, sondern Bedrängnisse, die ich mir selbst eingebrockt habe, durch meine Schuld." Franziskus sprach auch - ohne es näher zu konkretisieren - von einer "Verlobten", die er in der Jugendzeit gehabt habe. "Aber ich war nicht dabei zu heiraten", fügte er hinzu.