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Papst verkauft seine Geschenke

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Papst Franziskus lässt von der Christbaumkugel bis zum Boot alles verkaufen - und das steuerfrei!

Was tun mit überflüssigen oder unpassenden Weihnachtsgeschenken? Zum Beispiel für einen guten Zweck verkaufen. So hält es laut Kathpress zumindest Papst Franziskus mit einigen der Geschenke, die er von Vatikangästen oder auf Reisen bekommt. Die zahlreichen in seiner bald elfjährigen Amtszeit zusammengekommenen Geschenke versteigert der Vatikan nun in einem Kaufhaus.

Verkauf in Bahnhof

Das Warenhaus, das sich im ehemaligen Bahnhofsgebäude im Vatikan befindet, unterscheidet sich kaum von anderen Konsumtempeln. Es gibt eine Parfümabteilung, Elektrowaren, Herren- und Damenmode, eine Feinschmecker-Ecke - alles hell erleuchtet. Die Abteilung für Priesterbekleidung und ein Schaukasten mit religiösem Modeschmuck erinnern die Kundinnen und Kunden dann doch daran, dass sie sich im Zentrum der katholischen Kirche befinden. Einkaufen dürfen Vatikanangestellte und die am Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter. Im Warenhaus verteilt finden sie mehrere Regale mit dem Hinweis "Der gesamte Betrag wird für die Wohltätigkeitsarbeit des Heiligen Vaters gespendet".

Christbaumkugel um 25 Euro

Passend zur Vorweihnachtszeit steht derzeit eine große Christbaumkugel zum Verkauf. Auf ihr ist zu sehen, wie Franziskus ein Kind auf den Kopf küsst. Mindestgebot: 25 Euro. In einer Vitrine sicher verstaut liegt der braun-silberne Füllfederhalter einer exklusiven deutschen Marke. Er kostet mindestens 1.800 Euro. Das teuerste Papst-Geschenk im Kaufhaus ist ein knallgelber, kunstvoller Designer-Stuhl für ein Startgebot von 6.500 Euro. Eine Verkäuferin erzählt, dass die Papst-Geschenke unter den Kunden recht beliebt seien, weil sie im Fernsehen gesehen haben, wie Franziskus etwas überreicht bekommt, oder weil sie zuhause sagen wollen: "Das hat einmal dem Papst gehört."

Neun Meter langes Segelboot

Ein großer Teil der Geschenke stammt von den unzähligen Gästen, die Franziskus beinahe täglich empfängt. Die Fußballmannschaft Celtic Glasgow brachte Franziskus zum Beispiel ein grün-weiß gestreiftes Fußballtrikot mit der Aufschrift "Francis" auf dem Rücken. Zu den pfiffigsten Geschenkideen zählte in diesem Jahr ein Single-Brettspiel von Madagaskars Staatspräsident Andry Rajoelina. Die Variante des Spiels "Solitär" aus Holz und madagassischem Gestein kann das ehelose Kirchenoberhaupt auch allein spielen. Das größte Geschenk stammt von einer Schiffsbauerfamilie aus Süditalien: Die neun Meter lange Nachbildung eines Holzsegelbootes, wie es Fischer zu Zeiten Jesu auf dem See Genezareth benutzten, ist seit Oktober in den Vatikanischen Museen ausgestellt.

Einkäufe Steuerfrei!

Im Vatikan-Kaufhaus werden indes die letzten regulären Weihnachtseinkäufe besorgt. In dem Warenhaus kann man echte Schnäppchen machen: Da die Erlöse in der Regel direkt in die Staatskassen des Vatikan fließen, wird keine Umsatzsteuer erhoben. Die beträgt im Nachbarland Italien immerhin 22 Prozent. Wer sich für ein Papst-Geschenk und damit für den guten Zweck entscheidet, muss übrigens bar bezahlen. Nur bei größeren Beträgen wird Kartenzahlung akzeptiert, etwa für den Designer-Stuhl. Gut möglich, dass der noch etwas länger im Vatikan-Kaufhaus steht.

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