Bürgerrechtler Zapata hatte gegen Haftbedingungen protestiert.
Nach einem mehr als zweimonatigen Hungerstreik ist in Kuba der prominente politische Häftling Orlando Zapata mit nur 42 Jahren gestorben. Nach Krankenhausangaben starb er am Dienstag in einem Spital in Havanna, in das er wegen seines schlechten Gesundheitszustands gebracht worden war. Mit dem Hungerstreik habe Zapata gegen seine Haftbedingungen protestieren wollen, erklärte die Kubanische Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung.
"Vorsätzlicher Mord"
Zapatas Tod sei "eine große
Tragödie für seine Familie und eine sehr schlechte Nachricht für alle
Menschenrechtsbewegungen, aber auch für die Regierung, die den politischen
Preis für diesen Tod zahlen muss", sagte der Vorsitzende der Kommission,
Elizardo Sánchez, der Nachrichtenagentur AFP. Es handele sich um
"vorsätzlichen Mord", weil die Behörden dem Dissidenten zu lange ärztliche
Hilfe vorenthalten hätten. Zapata war vergangene Woche aus einem Gefängnis
in Camaguey im Landesinneren nach Havanna gebracht worden.
18 Jahre für "Störung öffentlicher Ordnung"
Der
Kommission zufolge war der Bürgerrechtler Zapata 2003 wegen "Störung der
öffentlichen Ordnung" zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. In Kuba sitzen
derzeit rund 200 politische Häftlinge im Gefängnis. Die kubanische Regierung
sieht die Dissidenten als Agenten oder Söldner im Dienst der USA an. Die von
Sánchez geleitete Kommission ist offiziell verboten, wird aber von der
kubanischen Regierung toleriert.