Die Ermittler warnten vor weiteren möglicherweise gefährlichen Sendungen.
Im Fall der in Potsdam im deutschen Bundesland Brandenburg gefundenen Paketbombe gehen die Ermittler von einem regional agierenden Täter aus. Das Paket sei in Potsdam aufgegeben worden, sagte der Sprecher der Polizei Brandenburg, Torsten Herbst, am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". In einem ähnlichen Fall sei ein weiteres Paket in Berlin aufgegeben und ebenfalls in Brandenburg zugestellt worden.
Regional agierender Täter?
Derzeit werde von einem Täter ausgegangen, es könne sich aber auch um eine Tätergruppe handeln, sagte der Sprecher. Die Polizei habe die Zahl der Ermittler verdoppelt, auch ein Hinweistelefon sei geschaltet worden. Der entscheidende Hinweis ging aber noch nicht ein. Bei dem verdächtigen Paket gebe es allerdings mehrere Indizien wie zum Beispiel Drähte und Farbspuren.
Sprengstoffexperten der deutschen Bundespolizei hatten am Freitag ein Paket unschädlich gemacht, das in einer Apotheke mitten in der Potsdamer Innenstadt abgegeben worden war. Die Ermittler gehen davon aus, dass hinter der Paketbombe eine Erpressung in Millionenhöhe gegen den Paketdienst DHL steckt.
Warnung vor weiteren Sendungen
Die Sendung wurde von einem Postzustelldienst abgegeben, darin befanden sich eine Blechdose mit Nägeln, Batterien sowie Drähte und ein verdächtiges Pulver. Das Paket hätte den Angaben zufolge explodieren und Menschen schwer verletzen können. Die Ermittler warnten vor weiteren möglicherweise gefährlichen Sendungen.
Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) rief die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf. Wenn Pakete zu Hause oder in Unternehmen ankämen, deren Herkunft nicht ganz klar sei, sollte die Polizei informiert werden, "bevor man sich irgendwelchen Gefährdungen aussetzt", sagte er am Montag im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Die Polizei habe bisher sehr professionell gearbeitet. Die Sonderkommission arbeite "unter Hochdruck" und gehe allen Hinweisen nach.