Fünf Sex-Attacken

Prozess gegen Maddie-Verdächtigen - Nach neun Minuten wurde vertagt!

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Der Andrang auf den Prozess des Jahres war derart groß, dass der Start verschoben wurde.

Das erste Mal seit vier Jahren ist Christian B. wieder in der Öffentlichkeit zu sehen. Er wird mit Handschellen in den Gerichtssaal gebracht. Der Beginn des Prozesses gegen den im Fall Maddie mordverdächtigen Deutschen wegen fünf Sexualstraftaten hat sich allerdings verzögert. Dem 47 Jahre alten Christian B. werden drei schwere Vergewaltigungen und sexueller Missbrauch von Kindern in zwei Fällen vorgeworfen. Der Andrang vor dem Landgericht Braunschweig in Deutschland war am Freitagmorgen so groß, dass der ursprünglich geplante Auftakt um 9.00 Uhr nicht eingehalten werden konnte, wie dpa-Reporter an Ort und Stelle berichteten.

Maddie
© APA/AFP/POOL/Julian Stratenschulte
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Vor dem Gebäude bildeten sich lange Schlangen, vor dem Betreten mussten sich alle Besucherinnen und Besucher aufwendigen Sicherheitsmaßnahmen unterziehen. Der Verdächtige soll die Taten zwischen Ende Dezember 2000 und Juni 2017 in Portugal begangen haben. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte ihn im Oktober 2022 nach mehrjährigen und aufwendigen Ermittlungen in mehreren europäischen Ländern angeklagt.

Zeugen sind nach Angaben einer Gerichtssprecherin für den ersten Prozesstag noch keine geladen. Während die Staatsanwaltschaft Braunschweig eine Verurteilung des Angeklagten mit Blick auf alle angeklagten Taten anstrebt, geht Verteidiger Friedrich Fülscher von der Unschuld seines Mandanten aus und will Freisprüche erreichen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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Aus dieer Anlage verschwand Maddie vor 17 Jahren.

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Verspätet konnte der Prozess dann endlich beginnen. Zum Auftakt stellte die Verteidigung einen Befangenheitsantrag gegen eine Schöffin, woraufhin die Verhandlung unterbrochen. Worum geht es? Die Schöffin soll vor vier Jahren auf Twitter zur Tötung des brasilianischen Ex-Präsidenten aufgerufen haben. Sie sei nicht geeignet als Schöffin zu fungieren, so die Verteidiger. 

Die Staatsanwältin stimmt zu: "Äußerungen außerhalb der Rechtsordnung, Aufruf zu Mord und Totschlag dulden wir nicht, so jemand kann nicht ehrenamtlich Richterin sein." Der Prozess wird vertagt. Netto wurde genau neun Minuten lang verhandelt. 

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Christian B. beim Eingang des Gerichtssaals.

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