Auf Flüchtlingsheim

Pures Entsetzen nach Handgranaten-Angriff

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Erster Sprengstoff-Angriff auf Asylwerberunterkunft.

Deutsche Politiker haben mit Entsetzen auf einen Handgranaten-Anschlag auf ein Flüchtlingsheim in Baden-Württemberg reagiert. Das "Ausmaß der Gewalt" sei "erschreckend", sagte Justizminister Heiko Maas. Außenminister Thomas de Maiziere sprach von einem "feigen" und "inakzeptablen" Angriff.

Granate nicht explodiert

Unbekannte hatten gegen 01.15 Uhr eine scharfe Handgranate auf eine Erstaufnahmestelle in Villingen-Schwenningen geworfen. Sie explodierte jedoch nicht, von den rund 170 Bewohnern wurde keiner verletzt. Die Polizei sperrte das Gelände und angrenzende Straßen weiträumig ab. Die Granate wurde von Entschärfern gegen 5:00 Uhr Früh gesprengt.

Erster Einsatz von Sprengstoff

Nach Polizeiangaben handelte es sich um den ersten Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft, bei dem Sprengstoff zum Einsatz kam. "Bis jetzt hatten wir zwar mehrere Fälle, in denen Pyrotechnik verwendet wurde", sagte eine Sprecherin des Bundeskriminalamts (BKA) in Wiesbaden. "Dass nun eine Kriegswaffe zum Einsatz gegen eine Flüchtlingsunterkunft kam, ist neu."

2015 mehr als 1.000 Angriffe

Die Behörden nahmen Ermittlungen auf. Die BKA-Sprecherin warnte davor, die Lage vorschnell zu bewerten: "Eine seriöse Einschätzung kann erst erfolgen, wenn alle Umstände berücksichtigt wurden." Erst am Donnerstag hatte das BKA bekannt gegeben, dass es 2015 zu mehr als 1.000 Angriffen auf Flüchtlingsheime gekommen ist. "Der dramatische Anteil der Straftaten gegen Asylbewerberunterkünfte bereitet uns große Sorgen", sagte BKA-Chef Holger Münch dazu "Spiegel Online".
 

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