''Das schlimmste kommt erst''

Putin: Isolierter Kriegsherr im Kreml

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Er wolle die „alte Größe“ Russlands wiederherstellen, glauben Kenner Putins. 

Moskau. Er werde nicht aufgeben. Er wolle „die ganze Ukraine“. Das „Schlimmste“ stehe noch bevor, warnte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nach einem 90-minütigen Telefonat mit Wladimir Putin. Er ist einer von wenigen internationalen Staatschefs, die noch in Kontakt mit dem Kriegsherrn des Kremls stehen.

Er sei „völlig allein“, umgebe sich nur noch „mit einem Klüngel an Ex-KGB-Mannen. Sie haben dieselben Visionen und denken, er sei vom Himmel geschickt, um die Welt zu retten“, sagt der russische Journalist Michail Fischman über Putin.

Seit Ausbruch der Pandemie im März 2020 habe er sich noch mehr isoliert. Jeder, der zu ihm komme, müsse davor mehrere Tage in Quarantäne. Ist er krank, wie die einen meinen? Oder fürchtet er einen Putsch, falls er für zwei Wochen ausfalle, wie andere glauben? Keiner weiß es. Die internationalen Geheimdienste versuchen verzweifelt, Informationen über seinen Geisteszustand zu erhalten.

Nach seiner Abschottung isoliert er sein Volk

Besessen. Nach seiner Abschottung isoliert er sein Volk. Proteste lässt er brutal niederschlagen, freie Medien dreht er ab.

Überraschend ist die Gefahr, die vom 69-jährigen früheren KGB-Mitarbeiter ausgeht, nicht. Leichen pflastern seinen Weg – vom Krieg in Tschetschenien 2000 bis zur Ermordung von Journalisten und Oppositionellen seit über 20 Jahren. Sein großes Vorbild sei der unerbittliche Zar Alexander III., der einst meinte: „Ich brauche nur zwei Verbündete: die Armee und meine Marine.“ Die er gerade in seinem Angriffskrieg opfert. 

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