In der Ostsee

Putin tauchte zu gesunkenem U-Boot

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Russlands Präsident würdigt U-Boot-Besatzung 

Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit einer besonderen Aktion der Besatzung eines sowjetischen U-Boots aus dem Zweiten Weltkrieg gedacht: Der Staatschef stieg am Samstag in ein Tauchboot und ließ sich nach Angaben des Kreml in 50 Meter Tiefe auf den Boden des Finnischen Meerbusens bringen, wo das Kriegsschiff seit seinem Untergang 1942 liegt.
 
Unweit der Insel Hogland, rund 180 Kilometer von St. Petersburg entfernt, wurde demnach im Beisein Putins von Tauchern eine Gedenkplakette am Rumpf des U-Boots angebracht. Das Boot hatte im September 1942 drei feindliche Schiffe in der Ostsee versenkt, bevor es von einer deutschen Seemine gesprengt wurde. Alle 40 Besatzungsmitglieder wurden getötet.
 

Helden-Gedenken

Der Tauchgang dauerte laut Kreml etwa eine Stunde. Nach dem Auftauchen sagte Putin zu Journalisten: "Die ganze Welt weiß, dass Russland seine Helden nicht vergisst." Am Sonntag wird der Präsident anlässlich des Tages der Russischen Flotte der traditionellen Marine-Parade in St. Petersburg beiwohnen.
 
Die Aktion passt in das Bild des aktiven Abenteurers, das Putin gerne von sich zeichnet. Der ehemalige KGB-Agent und Träger eines schwarzen Judo-Gürtels flog unter anderem mit einem Kampfflugzeug nach Tschetschenien und tauchte bereits in einem Tiefseeboot auf den Grund des Baikalsees. In Sibirien betäubte er mit einem Pfeilschuss einen Tiger. Fotos, auf denen Putin mit nacktem Oberkörper posiert, haben geradezu Tradition.
 

Festnahmen

Bei seiner Rückkehr nach Moskau dürfte der russische Präsident sich jedoch mit anderen Dingen beschäftigen müssen. Während seines Tauchgangs wurden bei einer Kundgebung der Opposition für freie Kommunalwahlen in der Hauptstadt mehr als 1000 Menschen festgenommen. Die EU kritisierte den "unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt gegen friedliche Demonstranten".
 
Die Protestkundgebung richtete sich gegen den Ausschluss zahlreicher Oppositionskandidaten von den Kommunalwahlen in Moskau. Sie dürfen wegen angeblicher formaler Mängel nicht antreten. Auch in anderen russischen Städten wurden Oppositionskandidaten von Kommunalwahlen ausgeschlossen, unter anderem in St. Petersburg.
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