EPRDF gewann in allen neun Regionen haushoch.
Nach der Parlamentswahl in Äthiopien zeichnet sich ein Erdrutschsieg der regierenden Revolutionären Demokratischen Front (EPRDF) von Ministerpräsident Meles Zenawi ab. Wie die Wahlkommission am Montagabend unter Berufung auf Teilergebnisse berichtete, gewann die seit 19 Jahren regierende EPRDF in allen neun Regionen haushoch. Anders als vor fünf Jahren gewann die Regierungspartei auch in der Hauptstadt Addis Abeba und entschied das Rennen in der Oppositionshochburg und größten Region des Landes, Oromia, für sich.
Massive Manipulationsvorwürfe
"Die EPRDF hat definitiv
gewonnen", sagte ein Sprecher der Wahlkommission. In Oromia, wo 25 Prozent
der 80 Millionen Äthiopier leben, erreichte die Revolutionäre Demokratische
Front der Äthiopischen Völker (EPRDF) vorläufigen Ergebnissen zufolge 3,9
Millionen Stimmen, während sich das Oppositionsbündnis Medrek mit 117.790
Stimmen bescheiden musste. In der Hauptstadt lag das Regierungslager mit
403.621 zu 264.607 Stimmen voran.
Der Urnengang am Pfingstsonntag war von massiven Manipulationsvorwürfen überschattet gewesen. Oppositionspolitiker berichteten, dass ihren Wahlbeobachtern der Zutritt zu Wahllokalen verwehrt und Druck auf Wähler ausgeübt worden sei. Es gab auch Berichte über Mehrfachstimmabgaben. Der Oppositionsblock Medrek drohte damit, das Wahlergebnis nicht anzuerkennen. Die Beobachterkommission der EU kündigte an, den Manipulationsvorwürfen nachgehen zu wollen.