Macht Ansage

Reinhold Messner: "Wenn man alles verbietet, erreicht man nichts"

Teilen

Extrembergsteiger Reinhold Messner hält im Kampf gegen Umweltzerstörung und Klimawandel das Predigen von Verzicht und Verboten für kontraproduktiv. "Wenn man alles verbietet, erreicht man nichts", sagte der 78-Jährige der deutschen Zeitung "Augsburger Allgemeinen".

"Wir sind alle reicher geworden durch die Verschwendung von Ressourcen", sagte der Südtiroler. "Jetzt müssen wir gegensteuern, aber ohne Fundamentalismus", betonte er.

"Nur mit Verboten werden sich die Leute, die hemmungslos Ressourcen verschwenden, nicht umstimmen lassen", sagte er. "Man kann nach Amerika nicht zu Fuß gehen", betonte Messner. "Ich muss auch fliegen, wenn ich nach Australien will", erklärte der Naturschützer, der bis 2004 als parteiloser Abgeordneter für die Grünen fünf Jahre im Europaparlament saß. "Nur die Freiwilligkeit funktioniert, dann kann man in den Verzicht positive Werte reinlegen."

Freiwillig verzichten

"Mein Weg war der Weg des Verzichts und der war erfolgreich", sagte der Extrembergsteiger weiter. "So wie der Verzicht auf Sauerstoff am Everest, der mir neue Wege eröffnet hat." Er setzte sich deshalb für den Erhalt des traditionellen Alpinismus und der unberührten Natur ein: "Die Wildnis ist in den letzten Jahren immer weiter zurückgedrängt worden. Das können wir nicht länger zulassen."
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.