Expertn warnen vor gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels
Die Rekordhitze 2015 hat in Italien zu einer Rekordzahl an Todesfällen geführt. 653.000 Personen starben im Vorjahr, das sind 54.000 oder 9,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Todesrate von 10,7 Promille war die höchste seit dem Zweiten Weltkrieg, so das Statistikamt Istat.
Besonders ältere Menschen sind betroffen
Experten führen den starken Anstieg, der vor allem in der Altersgruppe der Menschen zwischen 75 und 97 Jahren registriert wurde, auf die hohen Temperaturen zurück. Der Sommer sei 2,3 Grad wärmer als der Durchschnitt gewesen. Die Temperatur über das gesamt Jahr lag um 1,42 Grad über dem Durchschnitt. "Klimatische Änderungen werden künftig immer mehr negative Auswirkungen nicht nur auf die Natur, sondern auch auf die Gesundheit der Bürger haben", meinte der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti in einer Presseaussendung.
Hitze wirkt sich auf Lebenserwartung aus
Aus den Istat-Angaben geht hervor, dass die Lebenserwartung der Italiener sinkt. Für die Männer liegt sie bei 80,1 Jahren, 2014 betrug sie noch bei 80,3. Für Frauen sank die Lebenserwartung von 85 auf 84,7 Jahre.
Aber nicht nur die hohen Sterbezahlen, sondern auch massive Auswanderung belastet Italien. 100.000 Personen verließen im Vorjahr ihre Heimat. 60,65 Millionen Menschen leben in Italien, davon 5,54 Millionen Ausländer. Sie machen 8,3 Prozent der Bevölkerung aus.