Rumänien

Roma-Bub verhindert Zwangshochzeit

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12-jährige Braut mit Metallkette an Bett gefesselt: Bub rief die Polizei.

Ein zwölfjähriger Roma-Bub hat die Zwangsverheiratung mit einem gleichaltrigen Mädchen verhindert, die beide Familien geplant hatten. Er rief die Polizei, weil die für ihn vorgesehene Braut von ihren Eltern zu Hause mit einer Metallkette an ein Bett gefesselt worden war. Die Beamten befreiten das Mädchen. Es werde von Kinderschutzbeamten psychologisch betreut und solle in ein für derartige Fälle vorgesehenes Heim kommen, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax am Donnerstag.

Der Fall trug sich im Dorf Valu lui Traian nahe der Schwarzmeer-Stadt Constanta in Rumänien zu. Die Eltern hätten das Mädchen an die Familie ihres Bräutigams verkauft, beide Kinder seien gegen die Heirat gewesen, erklärte die Polizei. Die Eltern hätten das Mädchen gefesselt, weil dieses versucht habe, wegzulaufen.

Zweifelhafte Tradition
Zwangshochzeiten zwischen Kindern, die kaum älter als zehn Jahre sind, gehören zum Alltag in traditionell lebenden, konservativen Roma-Gemeinschaften. Üblicherweise fließt dabei auch Geld. Fortschrittlichere Roma-Organisationen und internationale Menschenrechtsinstitutionen verurteilen den Brauch.

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