Satellit "Rosat" lieferte 1990 das erste Röntgenbild vom Mond.
Die Absturzstelle des ausgedienten Satelliten Rosat ist gefunden. Der deutsche Röntgensatellit sei über dem Golf von Bengalen in die Erdatmosphäre eingetaucht, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Dienstag in Köln mit. Der Eintritt über dem Meer zwischen Indien und Thailand erfolgte am Sonntag um 3.50 Uhr. Ob Teile des 2,5 Tonnen schweren Satelliten die Erdoberfläche erreicht haben, sei nicht bekannt. Ein Großteil könnte verglüht sein.
Der Absturzort sei auf Basis von Daten internationaler Partneragenturen, vor allem aus den USA, berechnet worden. "Mit dem erfolgten Wiedereintritt von Rosat findet eine der erfolgreichsten wissenschaftlichen Raumfahrtmissionen Deutschlands ihren endgültigen Abschluss", sagte der DLR-Vorstandsvorsitzende Johann-Dietrich Wörner.
Rosat war am 1. Juni 1990 ins Weltall gestartet, um den Himmel mit einem Teleskop auf Quellen von Röntgenstrahlen abzusuchen. Von der Erde aus ist dies nicht möglich, da die Erdatmosphäre Röntgenstrahlen absorbiert. Der Satellit lieferte 1990 das erste Röntgenbild vom Mond, schickte Aufnahmen der Andromeda-Galaxie zur Erde und fing erstmals Röntgenstrahlen von Kometen ein. Etwa 80.000 kosmische Röntgenquellen wurden registriert, außerdem 6.000 Quellen im extremen Ultraviolettbereich.