Kroatien

Korruption: Schuldspruch gegen Sanader

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Ex-Premier hat Gelder aus Staatsunternehmen für Partei abgezweigt.

Der kroatische Ex-Ministerpräsident Ivo Sanader ist am Dienstag vom Landesgericht Zagreb zum dritten Mal in einem Korruptionsprozess schuldig gesprochen worden, ebenso wie die vier Mitangeklagten und die ehemalige Regierungspartei HDZ (Kroatische Demokratische Gemeinschaft). Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Anklage lautete auf Bildung einer kriminellen Vereinigung. Die Staatsanwaltschaft warf den Beschuldigten vor, staatliche Unternehmen um mindestens 70 Millionen Kuna (9,14 Mio. Euro) geschädigt zu haben: Mittels Aufträgen an die PR-Firma Fimi Media, die der Korruptionsaffäre auch ihren Namen gab, wurden demnach große Beträge aus den öffentlichen Firmen abgezweigt und landeten im sogenannten Schwarzen Fonds der HDZ und in den privaten Taschen der Beteiligten.

Die Anklage sprach von "politischer Korruption zum Schaden des öffentlichen Interesses", wobei Sanader bei der Beschaffung von Mitteln für die rechtskonservative HDZ "nicht davor zurückgescheute, selbst davon zu profitieren".

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