Wegen Ölpest

US-Regierung schickt BP erste Mio-Rechnung

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US-Präsident Barack Obama ist extrem wütend über den Ölkonzern.

Die US-Regierung hat dem Energiekonzern BP wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko eine erste Rechnung über 69 Millionen Dollar (rund 55 Millionen Euro) ausgestellt. "Die Bundesregierung wird im Laufe des Tages eine Rechnung über bisher getätigte Ausgaben an BP schicken", sagte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Robert Gibbs, am Donnerstag. Der Präsident selbst äußerte unterdessen seinen Unmut über das verhalten von BP.

Kosten erstatten
Mit dem Rechnungsbetrag sollten US-Steuerzahlern die Kosten erstattet werden, die durch die Bekämpfung der schlimmsten Ölpest der US-Geschichte im Golf von Mexiko entstanden seien, sagte der Sprecher. Die Regierung hat tausende Helfer eingestellt, die bei der Eindämmung des Ölteppichs helfen sollen.

Obama ist nach eigenen Worten wütend über die Situation im Golf von Mexiko, weil hier jemand nicht an die Konsequenzen seines Handelns gedacht habe. Der britische Ölkonzern habe bei dem Unfall nicht schnell genug reagiert, sagte Obama im Sender CNN. BP habe seinen Ärger schon zu spüren bekommen, sagte der US-Präsident.

Aber es helfe auch nichts, Menschen anzuschreien. Das löse das Problem nicht. Obama wollte am Freitag zum dritten Mal seit der Explosion an Bord der Bohrinsel "Deepwater Horizon" am 20. April an die Golfküste fahren, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Langer Kampf
Der Kampf gegen die schwere Ölpest wird nach Einschätzung von BP noch lange dauern. "Wir müssen zugeben, dass dies erst der Anfang ist", sagte BP-Chef Tony Hayward am Donnerstag. "BP wird für eine sehr lange Zeit hierbleiben." Zugleich äußerte er sich vorsichtig optimistisch, dass der derzeitige Versuch zur Eindämmung der Katastrophe wenigstens zu einem Teilerfolg führt. Dies werde aber zwei bis drei Tage dauern, sagte Hayward.

Bei dem erneuten Anlauf haben Experten das defekte Steigrohr in 1500 Metern abgesägt und wollen nun einen Behälter über der Öffnung platzieren, um das Öl kontrolliert abzuleiten. Da das Absägen allerdings wegen technischer Probleme nicht sauber ausgeführt wurde, sei es nun schwieriger als geplant, die "Top Cap" genannte Kappe lückenlos auf das Rohr zu stülpen, räumte Hayward ein. Zugleich warnte er, eine solche Operation sei noch niemals zuvor in einer solchen großen Tiefe durchgeführt worden.

Bis August
Zum Stillstand gebracht werden kann der Ölfluss laut BP erst im August, wenn zwei Parallelbohrungen zum Grund der Quelle vier Kilometer unter dem Meeresboden abgeschlossen sind.

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