Wegen Straftat

Saudi-Prinz in Gefängnis ausgepeitscht

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Zwei Wochen zuvor wurde ein anderer Prinz sogar hingerichtet.

Ein saudi-arabischer Prinz ist laut einem Zeitungsbericht wegen einer unbekannten Straftat ausgepeitscht worden. Der namentlich nicht genannte Mann sei bereits am Montag in einem Gefängnis in Dschidda im Westen des Landes bestraft worden, wie die Zeitung "Okas" Mittwoch berichtete. Wie hoch die Strafe ausfiel, wurde ebenfalls nicht bekannt.

Der Vorfall folgte zwei Wochen nach der Hinrichtung des saudi-arabischen Prinzen Turki ben Saoud ben Turki ben Saoud Al-Kabir, der wegen Mordes schuldig gesprochen worden war. Er soll einen Landsmann in einer Auseinandersetzung mit zwei Schüssen getötet haben. In Saudi-Arabien gehören tausende Menschen Herrscherfamilie al-Saud an, ein Todesurteil gegen ein Mitglied des Königshauses ist aber äußerst selten. Die staatlichen Medien hatten über keinen der beiden Fälle berichtet.

In Saudi-Arabien wurden in diesem Jahr bereits 137 Menschen hingerichtet, 2015 waren es 153. Nur im Iran und Pakistan wird die Todesstrafe noch häufiger vollzogen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International zeigte sich alarmiert und forderte die Regierung in Riad auf, "die Exekutionen zu stoppen und die Todesstrafe ein für alle Mal abzuschaffen". Die Behörden in Riad rechtfertigen diese mit dem Effekt der Abschreckung. Sie wird bei Terrorismus, Mord, Vergewaltigung, bewaffneten Raubüberfällen und Drogenhandel angewandt.

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