Nach dem Wahldebakel in Bayern und Querelen mit der Union will Seehofer bald den Parteivorsitz zurücklegen.
Der deutsche Innenminister Horst Seehofer will laut einem Medienbericht am Wochenende seinen Rücktritt als Chef der bayerischen CSU bekanntgeben. Das berichtete die Wochenzeitung "Die Zeit" laut Vorausmeldung vom Mittwoch mit Berufung auf Vertraute des Politikers. Er wolle aber als Innenminister in der Regierung bleiben.
Seehofer war wegen des Verlusts der absoluten Mehrheit seiner Partei bei der Bayern-Wahl im Oktober zuletzt vermehrt unter Beschuss geraten. Nach der Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel Ende Oktober, ihren Posten als Chefin der Schwesternpartei CDU abzugeben, hatten sich diese noch verstärkt.
Nicht auf "Merkels Männerfriedhof gelandet"
Der Rückzug Merkels dürfte den Schritt für Seehofer aber auch erleichtert haben. "Horst ist seitdem einfach wahnsinnig erleichtert, dass er nicht auch auf Merkels Männerfriedhof gelandet ist", zitierte das Blatt in ihrem online veröffentlichten Bericht einen Vertrauten. Nun könne er "in Frieden gehen".
Seehofer hatte im Vorjahr seinen Verzicht auf das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten bekanntgegeben, um an die Spitze des Innenressorts nach Berlin zu wechseln. Markus Söder wurde daraufhin im März zu seinem Nachfolger in der bayerischen Regierung gewählt. Die "Zeit" nannte neben Ministerpräsident Söder auch Manfred Weber, Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP) und Bewerber als EVP-Spitzenkandidat für die EU-Wahlen, als möglichen Nachfolger Seehofers im Amt des CSU-Chefs.