Sekten-Drama in Niederlanden

Weiterer Österreicher auf Horror-Farm festgehalten

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Der Sekten-Vater Gerrit D. und der Oberösterreicher Josef B. hielten neben den Kindern auch einen Österreicher über eine Zeit lang fest. Zudem wird der Vater auch noch des Missbrauchs zweier Kinder verdächtig.

Mehr als einen Monat nach der Entdeckung einer völlig isoliert auf einem Bauernhof in den Niederlanden lebenden Familie hat die Staatsanwaltschaft den Vater des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Der 67-jährige Niederländer stehe im Verdacht, zwei der drei ältesten Kinder missbraucht zu haben, die nicht mehr in dem Bauernhof gelebt haben, teilte sie am Donnerstag mit.

Fritzl-Fall Ruinerwold
© APA/AFP/ANP/WILBERT BIJZITTER

Die bisherigen Ermittlungen wegen Geldwäsche, Freiheitsberaubung und Misshandlung gehen demnach weiter. Laut den Erhebungen lebte der Mann jahrelang völlig von der Außenwelt abgeschnitten mit sechs seiner neun Kinder auf dem Bauernhof in der Ortschaft Ruinerwold. Die Mutter war demnach bereits 2004 gestorben. Die Behörden wurden erst auf die Familie aufmerksam, als eines der inzwischen erwachsenen Kinder in verwahrlostem und verwirrtem Zustand in einem Gasthaus des Dorfes auftauchte.

Der Vater sowie der Vermieter des Bauernhofs, ein 58-Jähriger, der in Oberösterreich geboren worden sein soll, wurden kurz darauf festgenommen. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt die beiden Männer nun auch, im Jahr 2009 in der nahegelegenen Gemeinde Meppel mehrere Monate lang einen 69-jährigen Österreicher festgehalten zu haben. Weitere Details wollte die Staatsanwaltschaft unter Hinweis auf die noch laufenden Ermittlungen nicht nennen.

Der 67-jährige Familienvater war in den 1980er-Jahren Mitglied des niederländischen Zweigs der Moon-Sekte. Dies bestätigte ein Sprecher der Organisation, die sich heute als Föderation für Weltfrieden bezeichnet. Damals sei der Mann nach Deutschland ausgereist, und die Organisation habe den Kontakt zu ihm verloren.
 

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