Bluttat im Internet-Wahn

Mordversuch: Mädchen muss in Anstalt

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Richter schöpft in bizarrem Fall maximales Strafausmaß von 25 Jahren aus.

Ein Mädchen in den USA muss wegen eines bizarren Mordversuchs für 25 Jahre in eine geschlossene psychiatrische Anstalt. Die damals zwölfjährige Anissa Weier hatte 2014 zusammen mit einer Freundin 19 Mal auf eine Mitschülerin eingestochen, weil sie sich durch den "Slender Man", eine düstere fiktive Internetfigur, zu der Bluttat aufgefordert fühlte.

Als Tatmotiv hatte Weier Wahnvorstellungen und Angst vor dem "Slender Man" angegeben: Er hätte ihrer Familie etwas antun können, wenn sie den Mordauftrag nicht ausgeführt hätte. Das Opfer hatte die Messerattacke verletzt überlebt.

Reue

Mit der 25-jährigen Einweisung schöpfte der Richter in Waukesha im US-Bundesstaat Wisconsin das maximale Strafmaß aus. "Dadurch sollen Schutz und Sicherheit der Gesellschaft garantiert werden", erklärte er am Donnerstag in der Urteilsbegründung. Die gleichaltrige angeklagte Mittäterin Morgan Geyer soll im Februar verurteilt werden.

Die beiden Mädchen hatten die Tat gestanden und auf Unzurechnungsfähigkeit plädiert. Vor der Urteilsverkündung zeigte sich Weier reuig: "Ich werde alles tun, um sicherzustellen, dass ich keine Wahnvorstellungen mehr bekomme. Jeder soll wissen, dass ich das, was an diesem Tag geschah, zutiefst bedaure."

Großes Aufsehen

Der Fall hatte in den USA großes Aufsehen erregt. Ein Video mit dem Verhör der beiden Mädchen war vergangenes Jahr Teil eines Dokumentarfilms im Sender HBO mit dem Titel "Vorsicht vor dem Slenderman".

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