Nach Schussangriff

Slowaken-Premier Fico warnt vor neuem Attentat

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Regierung gibt Opposition Mitschuld am Schussangriff

Der am 15. Mai lebensgefährlich verletzte slowakische Regierungschef Robert Fico hat vor einem möglichen neuen Attentat gewarnt. Der 60-jährige Linkspopulist warf seinen politischen Gegnern vor, Hass und Gewaltbereitschaft gegen die Regierung zu schüren: "Ich bin zu hundert Prozent überzeugt, dass es zu einem neuerlichen Attentat gegen einen Regierungsvertreter kommen wird, wenn die Opposition und bestimmte Medien nicht mit dem aufhören, was sie jetzt machen."

Wurde niedergeschossen

Fico war am 15. Mai von einem 71-jährigen Pensionisten niedergeschossen worden, als er nach einer Regierungssitzung in der Kleinstadt Handlova zu wartenden Anhängern ins Freie trat. Der festgenommene Angreifer hatte seine Tat mit Hass auf Fico und seine Regierungspolitik begründet und dabei eine ähnliche Rhetorik wie Oppositionsmedien verwendet.

Weil sich seit dem Attentat auf ihn die polizeilichen Schutzmaßnahmen erhöht hätten, sei ein neuerlicher Anschlag zwar komplizierter. "Aber es kann passieren, dass sich jemand als Ziel zum Beispiel eine Versammlung von Wählern der Regierungsparteien aussucht. Davor fürchte ich mich", sagte Fico in einem Radiointerview mit dem öffentlich-rechtlichen Sender STVR. Er ist auch Chef der größten Regierungspartei "Richtung – Slowakische Sozialdemokratie" (Smer-SSD).

Machen Opposition verantwortlich

Nicht nur Fico, sondern auch andere Regierungspolitiker hatten wiederholt die liberale Opposition und ihnen nahestehende Medien bezichtigt, schuld am Attentat im Mai zu sein. Sie hätten mit Falschinformationen und mit ihren Dämonisierungen der Regierungsparteien als "Mafia" und "Verbrecher" ein aggressives Klima geschaffen. Die Opposition wiederum wirft der Fico-Regierung vor, das Attentat politisch zu missbrauchen, um Kritik an ihren Maßnahmen mundtot zu machen.

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