Zwangspause

Woods fällt mindestens sechs Monate aus

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Golf-Superstar Tiger Woods muss sich demnächst seiner vierten Knie-Operation seit 1996 unterziehen und danach sechs bis zwölf Monate ausfallen.

Das bestätigte Dr. Michael Maloney, Sportmediziner und Experte für Knieverletzungen am University of Rochester Medical Center, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Der Weltranglisten-Erste muss zudem einnen doppelten Stressbruch am Schienbein ausheilen, der im Mai diagnostiziert worden war.

"Ohne die Besonderheiten des Umfangs der Reststrukturen in seinem Knie zu kennen, die beschädigt werden können, ist eine Voraussage des Rehabilitationsverlaufs schwer möglich", meinte Maloney. "Normalerweise nimmt man sportliche Aktivitäten nach etwa sechs Monaten wieder auf, aber für eine vollständige Genesung und den Wiederaufbau der Muskelstärke benötigt man ein volles Jahr."

Elf Monate Schmerzen
Woods hatte die Golf-Welt am Mittwoch mit der Aussage überrascht, elf Monate lang mit Schmerzen gespielt und auf einen Eingriff verzichtet zu haben. Dabei hatte er auch medizinische Ratschläge ignoriert. Er hatte in dieser Zeit bei 13 Turnier-Antritten 10 Siege eingefahren, 7 davon in Serie.

Erst nach seinem dritten US-Open-Triumph diese Woche hatte der 32-jährige US-Amerikaner sich für die Operation entschieden. Dass der Superstar dadurch das Risiko eines langfristigen Schadens eingegangen wäre, verneinte Dr. Maloney.

Zusätzlich hatte Woods dazu tendiert, sein linkes Bein beim Schlag kurz vor dem Aufprall auf den Ball gerade zu reißen. Maloney sieht eine Verbindung zu der Verletzung: "Der Golfsport bedeutet eine starke Bewegung und Belastung des Knies. Es kommt dabei zu einer signifikanten Gewichtsübertragung, um Kraft für den Schlag zu erzeugen." Ein Golfsportler mache das tausende Male pro Woche. "Gerade Tiger spielt auf einem sehr hohen Level, der Druck auf seinen Körper ist entsprechend hoch."

Woods' Position als Weltranglisten-Leader ist trotz des langen Ausfalls mit einem für mindestens ein Jahr uneinholbaren Vorsprung nicht gefährdet, außerdem besitzt er mindestens bis 2013 Tiger die Spielberechtigung auf der US-PGA-Tour.

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