Ernste Lage

Sorge wegen Schweinepest in Europa

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Die Afrikanische Schweinepest ist im Vormarsch. 

 In Deutschland wird wegen neuer Fälle der Afrikanischen Schweinepest in Polen und Tschechien die Einschleppung der Tierkrankheit befürchtet. Besondere Gefahr geht laut Friedrich-Loeffler-Institut vom Menschen aus. Die Seuche könnte durch kontaminierte Essensreste, die an Raststätten entsorgt werden, eingetragen werden. In Österreich hat sich laut AGES aktuell am Bedrohungsszenario nichts geändert.
 
Die Situation steht bei den heimischen Behörden "natürlich unter Beobachtung", sagte Roland Achatz von der heimischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit auf APA-Anfrage. Vom Gesundheitsministerium war Ende Juni 2017 wegen des Schweinepest-Ausbruchs bei Wildschweinen in Tschechien per Verordnung ein gefährdetes Gebiet festgelegt worden. Dieses umfasst alle Bezirke im Nordosten Niederösterreichs und den Teil Wiens links der Donau.
 
In dem Gebiet sind unter anderem alle verendet aufgefundenen Wildschweine der Behörde zu melden. Ein Tierarzt muss danach Proben entnehmen und die seuchensichere Entsorgung der Tiere veranlassen. Freilandhaltung und Auslaufhaltung von Hausschweinen in der Region unterliegen besonderen Auflagen.
 
Als "durchaus ernst" bezeichnete der deutsche Landwirtschaftsminister Christian Schmidt am Dienstag die Lage. "Wir versuchen, uns bestmöglich vorzubereiten", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Er rief zu strikten Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen auf. Die Tierseuche ist über Georgien und Russland in die EU eingeschleppt worden, inzwischen wurde sie in sechs Mitgliedstaaten nachgewiesen.
 
Der Erreger ist für Menschen ungefährlich. Bei Schweinen verläuft die Erkrankung aber in fast allen Fällen tödlich. Es gibt keinen Impfstoff gegen die Seuche. Eine Einschleppung in Zuchtbetriebe könnte deshalb zu großen wirtschaftlichen Schäden führen.
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