Verdeckte Operation

Spezialeinheit stürmt Palästinenser-Klinik

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Isreal lässt Klinik in Hebron stürmen - ein Mann wurde erschossen.

Bei einem israelischen Geheimeinsatz in einem Krankenhaus in Hebron ist nach palästinensischen Angaben ein Mann erschossen worden. Der Einsatz galt nach Angaben beider Seiten einem 27-jährigen Patienten, dem vorgeworfen wird, im Oktober einen Israeli mit einem Messer niedergestochen zu haben.

Mitten in der Nacht

Gegen drei Uhr morgens seien bis zu 30 Männer ins Al-Ahli-Hospital eingedrungen, sagte Klinikdirektor Jehad Shawar dem Radiosender Palestine. Eine beteiligte Person habe im Rollstuhl gesessen und sich als Schwangere ausgegeben. Die Israelis hätten dann das Zimmer des Verdächtigen gestürmt, ihn festgenommen und seinen Bruder an ein Bett gefesselt. Als plötzlich ein Cousin aus dem Bad gekommen sei, hätten die israelischen Sicherheitskräfte ihn erschossen. "Er blieb blutend am Boden liegen", sagte der Bruder Reuters TV.

Die Aufnahmen der Überwachungskameras im Krankenhaus zeigen eine große Gruppe von bewaffneten Männern. Diese gehen durch die Gänge und befehlen den Angestellten, aus dem Weg zu gehen. Eine Sprecherin des israelischen Militärs sagte zu dem Vorfall, der mutmaßliche Messerstecher und seine Familie - darunter auch der Cousin - seien als Mitglieder der radikal-islamischen Hamas bekannt. Der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet erklärte, er werde nicht zulassen, dass "Terroristen sich in irgendeinem Zufluchtsort verstecken".

Festgenommener soll Israeli erstochen haben

Die israelische Armee wirft dem Festgenommenen vor, in Gush Ezion im Westjordanland einen israelischen Siedler niedergestochen zu haben. Der Palästinenser wurde dabei von seinem Opfer angeschossen, konnte jedoch entkommen. Seit Anfang Oktober kommt es immer wieder zu derartigen Angriffen von Palästinensern. Zwölf Israelis wurden verletzt oder getötet, israelische Sicherheitskräfte erschossen 76 Palästinenser.
 

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