Streikmarathon

Stillstand in Griechenland

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24-Stunden-Streik der Bus- und U-Bahnfahrer: In Athen brach der Verkehr zusammen.

Flugzeuge, Fähren und Busse: Die vorweihnachtliche Streikwelle in Griechenland erreicht einen neuen Höhepunkt: Wegen eines 24-stündigen Streiks der Bus- und U-Bahnfahrer brach in der Hauptstadt Athen am Dienstag der Verkehr für mehrere Stunden zusammen. Zehntausende versuchten mit ihren Privatautos zur Arbeit zu kommen. Auf den Zufahrtsstraßen entstanden dabei noch nie dagewesene Staus, wie das Fernsehen berichtete. Tausende Menschen kamen zu spät zur Arbeit.

Flüge und Öffis fallen aus
Am Mittwoch dürfte sich die Lage weiter zuspitzen. Wie die Fluglinien mitteilten, fallen wegen eines Streiks der Fluglotsen alle Flüge aus. Die griechische Presse spricht von einem "vorweihnachtlichen Streikmarathon" und einem "Härtetest" für die Regierung unter Ministerpräsident Giorgos Papandreou. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sollen auch am Donnerstag in Athen bestreikt werden. Tausende Arbeitnehmer demonstrierten am Dienstag vor dem griechischen Parlament gegen die Sparpolitik der Regierung unter Papandreou.

Beamte und Anwälte schließen sich an
Am Mittwoch wollen sich außer den Fluglotsen auch Staatsbedienstete und Angestellte öffentlich-rechtlicher Unternehmen sowie Bankangestellte, Rechtsanwälte und Ingenieure dem Streik anschließen. Aus Piräus wird keine Fähre auslaufen. Auch die Journalisten wollen am Mittwoch in den Ausstand treten. Im Fernsehen und Radio wird es keine Nachrichten geben.

Die Regierung in Athen hat dem Parlament den Haushaltsentwurf für 2011 und eine Reihe von harten Änderungen im Arbeitsmarkt vorgelegt. So werden die Entschädigungen bei Entlassungen ab 1. Jänner halbiert. Die von den Gewerkschaftsverbänden ausgehandelten Tarife gelten nicht mehr. Stattdessen können Arbeitgeber mit den Betriebsräten niedrigere Gehälter aushandeln. Die Löhne der Angestellten bei öffentlich-rechtlichen Unternehmen sollen zwischen zehn und 25 Prozent gekürzt werden.

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