Sex-Affäre

Strauss-Kahn zahlte Zimmermädchen "Menge Geld"

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Außergerichtliche Eingung bestätigt - Details bleiben allerdings geheim.

Eine "Menge Geld" soll es geregelt haben: Die spektakuläre Sex-Affäre um Dominique Strauss-Kahn und ein New Yorker Zimmermädchen ist nach eineinhalb Jahren beendet. Die Anwälte des früheren IWF-Chefs unterschrieben am Montag eine Einigung mit den Vertretern von Nafissatou Diallo, die dem Franzosen eine Vergewaltigung vorgeworfen hatte. Details des Papiers wurden nicht bekannt.

Geheime Vereinbarung
Der zuständige New Yorker Richter Douglas McKeon verteidigte die geheime Vereinbarung. "Es ist eine Menge Geld im Spiel", sagte McKeon dem Magazin "Paris Match" nach einem am Dienstag im Internet veröffentlichten Bericht. Er habe Verständnis für Diallo. Sie habe nicht gewollt, dass "bestimmte Personen" davon erfahren. Auch Strauss-Kahn habe die Einigung nicht öffentlich machen wollen. Er selbst sei kein großer Freund von geheimen Absprachen, sagte McKeon laut "Paris Match".

"Die Vertreter beider Seiten haben vor zehn Minuten eine Einigung in meinem Richterzimmer unterzeichnet", hatte McKeon das Ende der Affäre am Montag verkündet. "Der Fall ist damit abgeschlossen." Das gilt auch für Diallos Klage gegen die "New York Post". Die Zeitung hatte Diallo in Zusammenhang mit Prostitution gerückt. "Auch hier wurde eine Einigung erzielt", sagte McKeon.

Amerikanische und französische Medien hatten über eine Zahlung von sechs Millionen Dollar (rund 4,6 Millionen Euro) an Diallo berichtet. Dafür gab es keinerlei Bestätigung. Auch Diallo und ihre Anwälte äußerten sich nicht. Sie sagte nach der Verhandlung nur "Gott schütze Euch alle" zur versammelten Menge.

Strauss-Kahn war am Montag in Paris. Der sichtlich genervte Franzose wurde von mehreren Fotografen und Kamerateams auf der Straße abgefangen. Ein Statement gab der 63-Jährige nicht ab.

Sex-Affäre
Diallo hatte Strauss-Kahn, damals einer der mächtigsten Männer der Welt, vor 19 Monaten vorgeworfen, sie nackt in seinem New Yorker Hotelzimmer überfallen und zum Oralsex gezwungen zu haben. Strauss-Kahn bestritt zunächst, räumte dann aber sexuellen Kontakt ein. Dieser sei aber einvernehmlich gewesen.

Strauss-Kahn war noch am Flughafen verhaftet und nach anfänglicher Einzelhaft unter strengsten Hausarrest gestellt worden. Als Zweifel an der Glaubwürdigkeit Diallos laut wurden, schlug die New Yorker Staatsanwaltschaft ihre eigene Anklage nieder. Der Ex-Politiker hatte über die Affäre IWF-Posten und Chancen auf die französische Präsidentschaft verloren.

Später trennte sich seine Frau von Strauss-Kahn. Er selbst hatte Diallo nach dem Karriereknick auf eine Million Dollar wegen Rufschädigung verklagt. Auch dieses Verfahren ist mit der Einigung vom Tisch.

Strauss-Kahn wird nach Einschätzung des Fraktionschefs der Sozialisten in der französischen Nationalversammlung, Bruno Le Roux, nicht in die Politik zurückkehren. "Ich glaube, dass er sich neue Ziele setzen wird", sagte Le Roux am Dienstag dem französischen Sender RTL. Bis zu dem Skandal galt Strauss-Kahn als aussichtsreicher Spitzenkandidat der Sozialisten für den Präsidentschaftswahlkampf im Frühjahr. "Ich wünsche ihm ein Leben, in dem er sich verwirklichen kann", sagte Le Roux.

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