Beschluss der Erzdiözese Bologna: Traditionelles Gericht soll so abgewandelt werden, dass auch Muslime es essen können.
Bologna. Gerichte, die auch Muslime zu sich nehmen können, sorgen derzeit für Debatten in Italien. Polemik löste der Beschluss der Erzdiözese Bologna aus, für die am Freitag geplanten Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt, des heiligen Petronius, den Gästen von Suppenküchen Tortellini mit Füllung aus Hühner- statt aus Schweinefleisch zu servieren.
Dieser Beschluss sei aus Respekt vor den islamischen Migranten ergriffen worden, die laut ihrer Tradition nicht Schweinefleisch essen können, verlautete es aus der Diözese Bologna. Tortellini, eine Spezialität von Bologna, sind gefüllte ringförmige Teigwaren. Die traditionelle Füllung besteht aus einer Mischung von Schweinefleisch, Parmaschinken, Mortadella, Parmesankäse, Eier und Muskatnuss.
Der Chef der rechten Lega und Ex-Innenminister Matteo Salvini reagierte verärgert auf die Nachricht, dass in Bologna Tortellini mit Hühnerfleisch serviert werden: "Der Bischof von Bologna radiert mit dieser Maßnahme einfach unsere Geschichte und Tradition aus", kritisierte Salvini.
Bischof reagiert auf Salvini-Kritik
Prompt kam die Rektion des Erzbischofs von Bologna, Matteo Zuppi. Es sei eine normale Regel der Gastfreundlichkeit, dafür zu sorgen, dass alle Gäste an einem Fest teilnehmen können - auch jene Personen, die aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch zu sich nehmen wollen, sagte der Bischof.