Der rausgeworfene Minister behauptet hingegen, er sei selbst gegangen.
Nach einem scharfen Haushaltsstreit hat Kremlchef Dmitri Medwedew den russischen Finanzminister Alexej Kudrin nach elf Amtsjahren entlassen. "Der Präsident hat den Ukas über die Freistellung des Vizeregierungschefs und Finanzministers unterzeichnet", sagte Medwedews Sprecherin Natalia Timakowa am Montag nach Angaben russischer Agenturen. Regierungschef Wladimir Putin habe zuvor die Entlassung beantragt, sagte Timakowa. Kudrin hatte Medwedew unter anderem eine verfehlte Haushaltspolitik vorgeworfen. Der Präsident hatte dem international renommierten Ressortchef daraufhin den Rücktritt nahegelegt.
Minister: "Bin selbst zurückgetreten"
Kudrin sagte in einer ersten Reaktion, er habe selbst seinen Rücktritt erklärt. Dem widersprach der Kreml. "Der Finanzminister hat keine Erklärung eingereicht. Der Präsident hat die Verordnung entsprechend der geltenden Vorschrift auf Vorschlag des Regierungschefs unterschrieben", betonte Timakowa. Kudrin sei frustriert, dass er nicht selbst Regierungschef werden dürfe, hatte die Zeitung "Kommersant" am Montag spekuliert.
Kudrin ist der erste Minister, der die seit 2008 amtierende Putin-Regierung verlassen muss. Er war im Mai 2000 ernannt worden - auf Erlass des damals neu gewählten Kremlchefs Putin.