Die Untersuchungshaft für Stefan L. wurde verlängert.
Nach dem Verkehrsunfall in Luttach in Südtirol mit sieben Toten bleibt der 27-jährige Autolenker weiter in Haft. Dies wurde im Zuge einer Haftprüfung am Mittwoch entschieden. Die Entscheidung ergebe sich aus der Schwere des Unfalls, erklärte der zuständige Richter laut Medienberichten.
Die Anhörung des Südtirolers in der Bozner Haftanstalt musste indes mehrfach unterbrochen und schließlich vorzeitig beendet werden, hieß es. Der Beschuldigte war in Tränen ausgebrochen. Laut den Anwälten des 27-Jährigen sei ihr Mandant in einer schlechten psychischen Verfassung. Die Suizidgefahr sei groß. Da er im Moment im Gefängnis besser aufgehoben sei, hätten sie vor dem Landesgericht in Bozen auch keinen Antrag auf Hausarrest gestellt. Der Mann wird im Gefängnis 24 Stunden am Tag überwacht, ihm werden Beruhigungsmittel verabreicht.
Stefan L. fuhr deutlich zu schnell
Unterdessen gab die Staatsanwaltschaft bekannt, dass ein technisches Gutachten in Auftrag gegeben worden sei. Wie bereits am Tag nach dem Unfall angekündigt, soll dabei vor allem die Geschwindigkeit geklärt werden, mit welcher der 27-Jährige unterwegs war. An der Unfallstelle gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h.
Augenzeugen zufolge soll die Geschwindigkeit des Wagens deutlich über dem zulässigen Wert gelegen haben. Anhand der Beschädigung des Fahrzeugs und der Unfalldynamik soll nun ein Fachmann Gewissheit bringen.
Der 27-Jährige, der aus der Region stammt, war Sonntag gegen 1.15 Uhr schwer alkoholisiert mit seinem Wagen in eine Gruppe deutscher Urlauber gerast. Nach einem Discobesuch war die Gruppe mit Mitgliedern im Alter zwischen 20 und 25 Jahren mit einem Bus wieder zur Unterkunft gefahren. Die jungen Leute waren gerade ausgestiegen und hätten gerade noch 100 Meter zu ihrer Unterkunft zurückzulegen gehabt. Der 27-Jährige wies laut Staatsanwaltschaft 1,97 Promille auf.
Sechs Menschen starben zunächst, weitere zehn wurden verletzt. Eine junge Frau aus Deutschland erlag schließlich am Montag in der Innsbrucker Klinik ihren schweren Verletzungen. Zwei Personen befanden sich noch auf Intensivstationen in Bozen und Bruneck. Der Zustand des Verletzten in Bozen war weiter kritisch, jener des Patienten in Bruneck stabil.