Rom

Terror: Neuerlich Paketbomben entdeckt

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Polizei findet verdächtige Pakete in mehreren Botschaften.

In der griechischen Botschaft in Rom ist am Montag eine Paketbombe entdeckt worden. Ein Sprecher des griechischen Außenministeriums erklärte, das Gelände sei geräumt worden. Niemand sei verletzt worden. Polizei und Sprengstoffexperten waren im Einsatz. Die Paketbombe soll von Machart und Verpackung den am vergangenen Donnerstag detonierten Sprengsätzen ähnlich sein.

Falscher Alarm in mehreren Botschaften
Auch aus den Botschaften Venezuelas, Monacos und Dänemarks wurden am Montag verdächtige Pakete gemeldet. Diese Berichte stellten sich jedoch als falscher Alarm heraus. Italienischen Medienberichten zufolge waren auch die diplomatischen Vertretungen von Marokko und der Ukraine in Rom betroffen, auch hier hätten sich verdächtige Sendungen allerdings als falscher Alarm herausgestellt. Die schwedische Botschaft wurde nach Angaben des Stockholmer Außenministeriums aus nicht näher erklärten Sicherheitsgründen geschlossen. Eine Paketbombe sei dort bisher nicht gefunden worden, hieß es.

Gelbe Umschläge
In den Botschaften in Rom kam am Montag nach Weihnachten erstmals wieder Post an. Die Briefbomben vom Donnerstag waren mit der Post gekommen. Sie steckten in gelben Umschlägen von der Größe einer Videokassette.

Die italienische Zeitung "La Repubblica" zitierte den griechischen Botschafter in Italien, Michael Cambanis, auf ihrer Internetseite mit den Worten, das Paket sei bereits am Freitag in der Vertretung eingetroffen. Wegen der Feiertage sei es aber zunächst nicht geöffnet worden. "Erst heute haben wir daran etwas Verdächtiges entdeckt und die Polizei gerufen", sagte er demnach.

Anarchisten-Gruppe bekannte sich zu Anschlägen
Zu den Anschlägen am Donnerstag hatte sich eine anarchistische Gruppe aus Italien mit dem Namen "Informeller Anarchistischer Bund" (FAI) bekannt. Medienberichten zufolge wurde in einem der an beiden Tatorte gefundenen Bekennerschreiben der Name Lambros Fountas erwähnt, eines griechischen Anarchisten, der im März bei einer Schießereien mit der Polizei getötet wurde. Die italienischen Ermittler prüfen eine Verbindung der FAI zur anarchistischen Szene in Griechenland. Nach Medienberichten hatte die FAI in ihrem Bekennerschreiben auch Mexiko, Spanien und Argentinien als mögliche Ziele von Anschlägen genannt, weil auch dort anarchistische Gruppen aktiv seien.

In den vergangenen Tagen wurde mehrmals Alarm wegen verdächtiger Pakete ausgelöst, der sich später als falsch erwies. Die Sicherheitsvorkehrungen waren daraufhin erhöht worden. Diesem Umstand ist es möglicherweise zu verdanken, dass die Bombe in der griechischen Botschaft keinen Schaden anrichtete.

"Es herrschten bereits erhöhte Sicherheitsvorkehrungen in der griechischen und in anderen Botschaften", sagte der Sprecher des griechischen Außenministeriums. "Deshalb waren auch die Regeln klar, die befolgt werden müssen. Die Sache liegt nun in den Händen der italienischen Polizei."

Vor dem Botschaftsgebäude wimmelte es nach der Entdeckung von Polizisten, Carabinieri und Feuerwehrleuten. Die Straße in dem Wohnviertel Parioli blieb für den Verkehr geöffnet.
 

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