Schwere Versäumnisse

Texas-Schulmassaker: US-Justiz untersucht Polizeieinsatz

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Angesichts schwerer Versäumnisse der Polizei bei dem Massaker in einer Volksschule im US-Staat Texas will das US-Justizministerium eine Untersuchung einleiten.

Die Behörde teilte am Sonntag in Washington mit, das Vorgehen der Sicherheitskräfte solle unter die Lupe genommen werden. Der Bürgermeister der betroffenen Kleinstadt Uvalde, Don McLaughlin, habe darum gebeten. Ein 18-jähriger Schütze hatte am Dienstag 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet.

Ziel der Untersuchung sei es, einen unabhängigen Bericht über das Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden an diesem Tag zu erstellen und Lehren daraus zu ziehen für andere Attacken. Der Bericht solle am Ende auch veröffentlicht werden. Die Überprüfung werde "fair, transparent und unabhängig" sein.

19 Polizisten tatenlos vor Klassenzimmer

Der 18-jährige Angreifer hatte sich mit Schülern und Lehrern in zwei miteinander verbundenen Klassenräumen eingeschlossen und dort um sich geschossen. Dabei wurden insgesamt 21 Menschen getötet. Neue Ermittlungserkenntnisse zu den Abläufen an jenem Tag setzen die Polizei schwer unter Druck: Offiziellen Angaben zufolge waren bereits zu einem frühen Zeitpunkt 19 Polizisten im Flur vor dem Klassenraum präsent, in dem sich der Amokläufer mit Lehrern und Schülern verschanzt hatte. Die Beamten unternahmen aber lange keinerlei Versuche, in den Raum einzudringen. Angehörige warfen der Polizei vor, sie hätten Leben retten können.

Präsident Biden in Uvalde

Unterdessen besuchte US-Präsident Joe Biden den Ort der Bluttat. Biden reiste am Sonntag gemeinsam mit seiner Ehefrau Jill nach Uvalde.

Biden Uvalde
© Getty
× Biden Uvalde

 

Vor dem Schulgebäude legten der Präsident und die First Lady einen Blumenstrauß nieder - an einer improvisierten Gedenkstätte mit Blumen, Spielsachen und Fotos der Getöteten. Die Bidens liefen einzeln von Bild zu Bild, berührten die Fotos jener, die auf so grausame Weise aus dem Leben gerissen wurden.

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