Margot Käßmann

Theologin: "Terroristen mit Liebe begegnen"

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Man solle auf Terrorakte wie in Brüssel nicht mit Gewalt und Hass reagieren.

Die Theologin und frühere EKD-Ratspräsidentin Margot Käßmann hat dazu aufgerufen, der terroristischen Gewalt mit Liebe zu begegnen.

Größte Provokation
"Jesus hat eine Herausforderung hinterlassen: Liebet eure Feinde! Betet für die, die euch verfolgen!", sagte die Theologin zur "Bild am Sonntag". Dies sei die größte Provokation für Terroristen, die im Glauben seien, dass sie Menschen im Namen Gottes töten dürfen. "Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Beten und Liebe zu begegnen."

Man solle dem menschlichen Instinkt, Rache zu üben, widerstehen, auch wenn es eine große Herausforderung wäre, auf den Hass nicht mit Hass zu antworten. "Als Christin bin ich fest davon überzeugt, dass, wer den Kreislauf der Gewalt durchbricht, am Ende der Mächtigere ist. Jesus wurde unvergesslich, weil er am Kreuz starb und nicht zum Schwert griff."

Warnung
Käßmann warnte zugleich auch davor, die Werte der offenen Gesellschaft im Kampf gegen den Terror aufzugeben. Der Staat müsse seine Bürger schützen, "aber was wir in Europa an Freiheit erreicht haben, das sollte der Staat nicht durch Terroristen einschränken lassen."

"Wir sollten jetzt erst recht auf die Straße gehen, tanzen, in den Cafés sitzen und Fußballspiele nicht absagen", plädierte Käßmann dafür, sich nicht vom Terror einschüchtern zu lassen. "Damit zeigen wir den Terroristen: Wir lassen uns von euch nicht Angst machen! Wir lassen uns unsere Freiheit nicht nehmen!"

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