Angst vor Eskalation

Tod von Wahlbeobachter in Mosambik - Verdächtige sind Polizisten

Teilen

Eskalation könnte Abstimmung am 15. Oktober gefährden.

Maputo. Wenige Tage vor der Präsidentenwahl in Mosambik überschattet der Tod eines Wahlbeobachters die wichtige Abstimmung. Polizisten seien vermutlich in die Tötung von Anastancio Matavele verwickelt gewesen, teilte Human Rights Watch (HRW) am Mittwoch mit.
 
Anastancio Matavele sei am Montag erschossen worden, nachdem er ein Training für Wahlbeobachter in der Stadt Xai-Xai im Süden Mosambiks beendet habe. Der Polizeisprecher Orlando Mudumane sagte demnach der Organisation, vier der fünf Verdächtigen, gegen die derzeit ermittelt werde, seien Polizisten.
 
Dies werfe einen "dunklen Schatten über die Wahlen in Mosambik", sagte Dewa Mavhinga, der Leiter für das südliche Afrika bei HRW. Diese Eskalation der Gewalt könne die Abstimmung gefährden. Am 15. Oktober wählen die Bürger in dem Land im Südosten Afrikas einen Präsidenten und ein neues Parlament.
 
Die Wahlen finden in einem angespannten Klima statt. Es sind die ersten Abstimmungen, nachdem die Regierungspartei Frelimo und die Oppositionspartei Renamo - die einstige Rebellengruppe - im August ein endgültiges Friedensabkommen unterschrieben. Die beiden Parteien standen sich rund 15 Jahre lang in einem Bürgerkrieg gegenüber, der erst 1992 beendet wurde. Jüngst flammte die Gewalt erneut auf. Zudem herrscht im Norden Mosambiks große Instabilität; immer wieder kommt es zu mutmaßlich islamistischen Angriffen auf Zivilisten.
 
Organisationen zufolge ist es seit Beginn der Wahlkampagnen zu vielen Menschenrechtsverletzungen gekommen. Amnesty International hat nach eigenen Angaben mehrere Fälle von Gewalt und Schikanen gegen Journalisten, Aktivisten und andere Mitglieder der Zivilgesellschaft dokumentiert. "In Mosambik hat das verheerende Konsequenzen, wenn die Regierung herausgefordert wird", erklärte Deprose Muchena, die Leiterin von Amnesty International im südlichen Afrika.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.