Wegen Mordes an 19 Menschen in einem Heim für Menschen mit Behinderungen ist ein Mann in Japan zum Tode verurteilt worden.
Yokohama. Ein Gericht befand den 30-jährigen Angeklagten Satoshi Uematsu am Montag für schuldig, 2016 in das Pflegeheim eingedrungen und 19 Menschen erstochen zu haben.
"Organisiert vorgegangen"
2016 brach der 30-jährige Uematsu in die Tsukui Yamayuri-en Einrichtung in Sagamihara ein, eine Stadt westlich von Tokio, wo er früher beschäftigt war, und tötete auf kaltblütige Art und Weise 19 Bewohner. In der Einrichtung lebten damals 149 Einwohner, von Teenagern bis zu über 70-Jährigen. Satoshi Uematsu ging sehr "organisiert" vor, band zwei Mitarbeiter fest und ging dann von Flügel zu Flügel, Stockwerk zu Stockwerk und tötete und verletzte Menschen. Zwei Stunden nach dem Massenmord stellte sich der 30-Jährige der Polizei.
"Extremer Wille zu töten"
Seine Verteidiger plädierten auf nicht schuldig und argumentierten, ihr Mandant habe psychische Probleme. Der Fall hatte in Japan für Bestürzung gesorgt.
Der Vorsitzende Richter Kiyoshi Aonuma verwarf die Argumentation der Verteidigung. "19 Menschen wurde das Leben genommen. Das ist sehr schwerwiegend", sagte der Richter. Der 30-Jährige habe einen "extremen Willen zu töten" gehabt. "Es gibt keinen Platz für mildernde Umstände."
Bei seinem Urteil habe das Gericht berücksichtigt, dass der 30-Jährige zuvor nicht straffällig gewesen sei. Dennoch sei die Todesstrafe verhängt worden. Nicht zuletzt die Angehörigen der Mordopfer forderten eine Bestrafung des Täters.
Der Angeklagte hatte vor dem Urteil gesagt, er werde dieses nicht anfechten, auch wenn er die Todesstrafe nicht verdiene. Bei der Urteilsverkündung zeigte er keine Regung.