29-Jähriger tötete bei Schießerei zwei Menschen.
Nach der Schießerei im kanadischen Toronto mit zwei Todesopfern hat die Polizei den Schützen identifiziert. Es handle sich um den 29-jährigen Faisal Hussain aus Toronto, teilte die Polizei am Montag mit. Er war nach einem Schusswechsel mit der Polizei tot aufgefunden worden.
Video zum Thema:
Toronto: Video zeigt Täter bei Schießerei
Identität wegen "außergewöhnlicher Umstände" enthüllt
Die Polizei begründete die Bekanntgabe der Identität des Mannes mit den "außergewöhnlichen Umständen dieses tragischen Vorfalls und dem öffentlichen Interesse an der Identität des Mannes". Torontos Polizeichef erklärte, das Motiv für die Tat sei noch unklar.
Nach Angaben der Familie des Mannes litt er seit seiner Kindheit an "ernsten psychischen Problemen", die er trotz Medikamenten und Therapien nicht in den Griff bekommen habe. "Wir sind am Boden zerstört, dass unser Sohn für diese sinnlose Gewalt und diese Todesopfer verantwortlich war", erklärte die Familie in einem Brief an den Sender CBC.
A mass shooting in the city of Toronto has left one dead and at least 14 people injured. #9News pic.twitter.com/pGthNYJpss
— Nine News Adelaide (@9NewsAdel) 23. Juli 2018
Super raw & clear Video of #Toronto #Danforth shooter via @arilanise on Instagram. pic.twitter.com/6cbrDFHSOX
— Stilez (@stilez) 23. Juli 2018
Schütze von Toronto litt laut Familie an Psychose
Nach der Identifizierung des Todesschützen von Toronto rätselt die Polizei weiter über die Motive des Mannes. Polizeichef Mark Saunders sagte, es werde weiter in alle Richtungen ermittelt und kein Motiv werde ausgeschlossen. Die Familie des Todesschützen teilte dem kanadischen Sender CBC in einem Statement mit, der 29-Jährige habe sein Leben lang schwere psychische Probleme gehabt und an Depressionen und Psychosen gelitten.
Der Mann hatte am Sonntag auf einer Flaniermeile eine 18-jährige Frau und ein zehn Jahre altes Mädchen erschossen. 13 weitere Menschen wurden verletzt. Auch der Schütze selbst starb - nach einem Schusswechsel mit Polizisten.
In der Mitteilung der Familie hieß es, den Angehörigen der Opfer gelte "unser tiefstes Mitgefühl wegen der furchtbaren Taten unseres Sohnes". Man habe ihm sein Leben lang versucht zu helfen, aber sich nie vorstellen können, dass es zu so einem Ende kommen könnte.
Unklar, ob Schütze von Polizei erschossen wurde
Unklar war noch, ob der Schütze von der Polizei erschossen wurde oder sich selbst umbrachte. Die Leiche soll daher am Dienstag einer Obduktion unterzogen werden, wie eine kanadische Polizeiaufsichtsbehörde mitteilte. Nach Angaben der Behörde rannte der 29-Jährige nach einem Schusswechsel mit zwei Polizisten zunächst davon und wurde kurz darauf tot gefunden.
Der Täter hatte am Sonntagabend gegen 22.00 Uhr (Ortszeit) auf einer Straße mit Geschäften, Bars und Restaurants im Stadtteil Greektown das Feuer eröffnet. Der Polizei zufolge nutzte er eine Handfeuerwaffe. Laut Augenzeugen gab er in der Gegend rund 20 Schüsse ab und wirkte dabei "sehr entspannt". In einem Video ist zu sehen, wie ein schwarz gekleideter Mann mit einer Mütze zügig die Straße entlang geht, eine Waffe zieht und dann in ein Gebäude schießt.
In Kanada gibt es deutlich weniger Schusswaffen als im südlichen Nachbarland USA. Trotzdem kam es dort in vergangenen Jahren wiederholt zu bewaffneten Angriffen auf die Bevölkerung, darunter in Quebec mit sechs Toten im JaRizin nuar 2017. Im April dieses Jahres war zudem ein Mann mit einen Lieferwagen über Gehwege Torontos gerast und hatte dabei zehn Menschen getötet.