In Israel hat der öffentliche Trauerzug für die in Geiselhaft der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas getötete Shiri Bibas und ihre beiden kleinen Söhne begonnen.
Zehntausende Menschen säumten die Route, berichtete die Nachrichtenseite "ynet". Augenzeugen zufolge brachten viele Menschen im Gedenken an die beiden kleinen, rothaarigen Buben orangene Luftballons mit. Shiri Bibas und ihre Söhne Kfir und Ariel hatten auch die deutsche Staatsangehörigkeit.
Die "Times of Israel" berichtete, die Särge sollten aus einer Stadt im Großraum Tel Aviv abgeholt und in den Süden des Landes transportiert werden. Die für den Vormittag geplante Beisetzung wird in der Nähe des Heimatortes der Familie, Nir Oz, und auf Wunsch der Familie im privaten Kreis stattfinden. Die Trauerreden sollen aber live übertragen werden.
Die Leiche der Mutter war am Freitag von der Hamas überstellt worden, einen Tag nach den sterblichen Überresten ihrer Kinder. In einem Sarg, den die Hamas zuvor an das Rote Kreuz übergeben hatte, befand sich die Leiche einer anderen, unbekannten Frau.
Obduktion ergab brutale Ermordung
Nach einer forensischen Untersuchung der Leichen der Kinder teilte die israelische Armee mit, die beiden kleinen Buben seien bereits im November 2023 von ihren Entführern brutal ermordet worden. Nach Darstellung der Hamas wurden sie dagegen bei einem israelischen Luftangriff getötet. Kfir war zum Zeitpunkt seiner Entführung und seines Todes noch ein Baby, sein Bruder Ariel vier Jahre alt.
Die Inszenierung bei der Übergabe der Leichen durch die Hamas löste international Empörung aus. Die Hamas hatte die Särge auf einer Bühne aufgebahrt, zahlreiche jubelnde Schaulustige und Dutzende vermummte Islamisten versammelten sich am Übergabeort, während laute Musik spielte. Auf einem großen Plakat war der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu als Vampir dargestellt.
Die Kinder und ihre Mutter wurden zu Symbolen für das Grauen des Massakers vom 7. Oktober 2023 im Süden Israels, bei dem 1.200 Menschen getötet und 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen entführt wurden. Der beispiellose Terrorakt löste den Gazakrieg aus, in dem Zehntausende Palästinenser getötet wurden