US-Präsident glaubt Umfragen nicht, die ihn hinter seinem Herausforderer Biden zeigen
US-Präsident Donald Trump wertet den Umgang Chinas mit dem Coronavirus als Versuch, seine Wiederwahl im November zu verhindern. "China wird alles tun, damit ich diese Wahl verliere", sagte Trump am Mittwoch (Ortszeit) der Nachrichtenagentur Reuters im Oval Office. Dabei bestritt Trump, das sein demokratischer Kontrahent Joe Biden in den Umfragen vor ihm liege.
"Ich glaube den Umfragen nicht", sagte Trump. "Ich glaube, dass die Menschen dieses Landes gescheit sind. Und ich denke nicht, dass sie einen Mann ans Ruder lassen, der inkompetent ist", meinte er mit Blick auf den früheren US-Vizepräsidenten.
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In dem Interview drohte Trump China auch mit Konsequenzen für das Virus. "Ich kann viel machen", sagte der US-Präsident, der schon seit Wochen mit dem Finger auf das Land zeigt, in dem die Pandemie ihren Ursprung nahm. Welche Maßnahmen er dabei im Sinn hat, wollte er nicht konkret sagen. Es gehe darum "zu schauen, was passiert ist", sagte er mit Blick auf Vorwürfe, China habe die Welt über den Coronavirus-Ausbruch getäuscht.
Mit rund 60.000 Toten sind die USA das mit Abstand am schwersten von der Pandemie getroffene Land. Trump hatte das Coronavirus zunächst heruntergespielt und damit nach Ansicht von Kritikern wertvolle Zeit zu seiner Eindämmung verstreichen lassen. Die letztlich doch getroffenen Beschränkungen des sozialen und wirtschaftlichen Lebens haben eine beispiellose Wirtschaftskrise ausgelöst, die Trumps Wiederwahlchancen im November ernsthaft bedrohen.