Iran-Krise

Trump: Rascher Abzug der US-Truppen wäre für Irak katastrophal

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US-Präsident: Werden bei Angriffen auf Kulturstätten Recht befolgen.

Washington. Ein übereilter Abzug des US-Militärs aus dem Irak wäre nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump verheerend für das Land. Ein Rückzug der US-Streitkräfte wäre zum jetzigen Zeitpunkt "das Schlimmste", was dem Irak passieren könnte, sagte Trump am Dienstag in Washington. "Zu einem bestimmten Zeitpunkt wollen wir raus, aber jetzt ist nicht der richtige Moment."
 
Die USA wollten nicht "für immer" im Irak bleiben, aber ein übereilter Abzug jetzt wäre "das Schlimmste, was dem Irak passieren könnte", sagte Trump weiter. In einem solchen Fall würde der Einfluss des Irans in dem Land noch stärker werden, sagte Trump. Das widerspreche dem Willen der Menschen im Irak, sagte er weiter.
 
Trump erklärte, er werde internationales Recht bei der Auswahl möglicher kultureller Ziele im Falle eines Gegenangriffs befolgen. Am Samstag hatte Trump angekündigt, die USA hätte 52 Ziele ausgewählt, darunter auch sehr wichtige iranische Kulturstätten, sollten die Iraner Amerikaner oder amerikanische Einrichtungen angreifen.
 
Trump wiederholte auch seine Forderung vom Sonntag, wonach der Irak im Falle eines Abzugs unter anderem die Kosten für von den USA gebaute Infrastruktur wie die US-Botschaft oder Militärstützpunkte zurückerstatten soll. Für den Fall, dass die USA bei der Frage des Abzugs nicht respektiert würden, könne es auch Sanktionen gegen den Irak geben, drohte Trump.
 
Am Sonntag stimmte das Parlament im Irak dann für eine Resolution, nach der die Regierung den Abzug aller ausländischen Truppen im Land einleiten soll, die Teil des US-geführten Bündnisses zum Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sind. Zudem sollen ausländische Truppen künftig auch den irakischen Luftraum nicht mehr nutzen dürfen. Die USA haben derzeit vor allem für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat rund 5.000 US-Soldaten im Irak stationiert. Der Beschluss des Parlaments war von dem tödlichen US-Luftangriff auf den iranischen General Qassem Soleimani in der Nacht auf Freitag in Bagdad ausgelöst worden.
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