Wegen Gaslieferungen

Trump wettert: Deutschland ist "Gefangener Russlands"

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Massive Vorwürfe gegen Deutschland wegen russischer Gaslieferungen.

US-Präsident Donald Trump hat vor dem NATO-Gipfel Deutschland scharf kritisiert. Die USA beschützten Deutschland, doch dieses mache einen milliardenschweren Erdgasdeal mit Russland, sagte Trump am Mittwoch bei einem bilateralen Gespräch mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. "Deutschland ist ein Gefangener Russlands", sagte der US-Präsident, es sei "total von Russland kontrolliert".

Damit werde sich die US-Regierung nicht abfinden. Das sei völlig unangemessen. Trump kritisiert das deutsch-russische Erdgasprojekt in der Ostsee seit Monaten scharf. Die USA sehen Europa als wichtigen Markt für ihr eigenes Fracking-Gas. Die rund 1.200 Kilometer lange Pipeline Nord Stream 2 soll russisches Erdgas über die Ostsee nach Mittel- und Westeuropa transportieren.

Zweitägiger NATO-Gipfel

Trump verlangte erneut von allen europäischen NATO-Verbündeten höhere Verteidigungsausgaben. Die USA bezahlten seit Jahrzehnten viel mehr als die Verbündeten, das sei unfair gegenüber den amerikanischen Steuerzahlern, und das werde er ändern.

Der zweitägige NATO-Gipfel mit den Staats- und Regierungschefs aller 29 Bündnisstaaten beginnt offiziell zu Mittag mit einer Zeremonie im NATO-Hauptquartier. Wichtiges Thema des Spitzentreffens sind die Bemühungen des Militärbündnisses, die Abschreckung und Verteidigung gegen Russland weiter zu stärken. Diese Themen dürften aber vom Streit um die Verteidigungsausgaben überschattet werden.

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