Weitreichende Folgen

Trump will Muslimbrüder als Terrororganisation einstufen

Teilen

Ausschlaggebend dafür sei ein Treffen mit al-Sisi im Weißen Haus gewesen.

Die US-Regierung will einem Medienbericht zufolge die Muslimbruderschaft zu einer ausländischen Terrororganisation erklären lassen. Ausschlaggebend dafür sei ein Treffen von Präsident Donald Trump mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi im Weißen Haus gewesen, berichtete die "New York Times" am Dienstag unter Berufung auf informierte Quellen.
 
Nach der Zusammenkunft am 9. April habe die Regierung Beamte der nationalen Sicherheitsbehörden sowie des diplomatischen Dienstes angewiesen, Wege zu finden, die Muslimbruderschaft mit Sanktionen zu belegen. Die Muslimbrüder gelten als Widersacher Sisis.
 

Weitreichende Folgen

Sollte Washington tatsächlich ernst machen, hätte dies laut dem Bericht weitreichende Folgen für Personen und Unternehmen, die mit der Muslimbruderschaft zu tun haben. Es könne zu Reisesanktionen sowie wirtschaftlichen Einschränkungen kommen.
 
Trumps Sprecherin Sarah Sanders bestätigte demnach die Absicht der Regierung, die Muslimbrüder als Terrororganisation einzustufen. Erst Mitte April hatte die US-Regierung die iranischen Revolutionsgarden als ausländische Terrororganisation eingestuft. Auf der US-Terrorliste finden sich zudem Gruppen wie der sogenannte "Islamische Staat" (IS), Boko Haram oder die Hamas.
 
Ziel der Muslimbruderschaft ist die Umformung der Gesellschaft nach islamischen Moralvorstellungen und die Errichtung eines Staates, der auf den Prinzipien des islamischen Rechts ("Scharia") beruht. Sie hat Ableger in anderen arabischen Ländern. Nach dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak im Februar 2011 gewann ihr Kandidat Mohammed Mursi im Juni 2012 die Präsidentenwahl. Ein Jahr später wurde er nach Massenprotesten vom Militär gestürzt. Danach wurde die Muslimbruderschaft in Ägypten als Terrororganisation eingestuft.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten