Vier Tage lang wurde der US-Präsident im Nahen Osten hof ert -er angelte sich Aufträge um 2 Milliarden Dollar
Tausend und ein Deal! Wie "Donald von Arabien" pflügte der US-Präsident durch die drei reichsten Nationen des Nahen Ostens -und Donald Trump sammelte insgesamt zwei Milliarden Dollar an Investitionen und Kaufverträgen ein. Trump genoss bei dem Vier-Tage-Trip sichtlich auch den Pomp, das Zeremoniell, die goldglitzernden Paläste und wohl auch die Gesellschaft der Nahost-Monarchen.
Viel Pomp für den US-Präsidenten
Und die Gastgeber hatten ihre Hausaufgaben gemacht, wie man dem macht-und luxusversessenen Amerikaner imponiert. In allen drei Stationen. In Saudi-Arabien erhielt "Air Force One" beim Landeanflug Eskorten von Kampfjets. Trump zu Ehren wurden festliche Staatsbanketts und folkloristische Darbietungen, Kamele inklusive, abgehalten. Immer wieder zeigte er sich beeindruckt von der "Kultur der arabischen Welt". In Dubai leuchtete der Burj Khalifa (mit 830 Metern das höchste Hochhaus der Erde) mit dem Muster der "Stars & Stripes". Ein spektakulärer Willkommensgruß.
Ende der US-Sanktionen gegen Syrien
Im Kern der erfolgreichen Visite: die brisante und komplexe Nahost-Politik -und unzählige Business-Deals. Der politisch bemerkenswerteste Moment: Trump kündigte ein Ende der US-Sanktionen gegen Syrien an, "um dem Land eine Chance zu geben, großartig zu werden", zeigte er sich gnädig. Er traf Syriens neuen Anführer Ahmed al-Sharaa, der früher einen Ableger der für 9/11 verantwortlichen Terror-Gruppe Al Kaida anführte.
Auch der Iran stand im Zentrum der Konsultationen und Trump drohte, dass dem Mullahstaat ohne einen raschen Atomdeal wahrhaft Schreckliches drohe.
Hauptfokus für Trump aber waren Geschäftsdeal. Es sollte für die USA so richtig die Kasse klingeln: In Riad versprach Kronprinz Mohammed bin Salman 600 Milliarden Dollar an Investitionen. Katar will 210 Boeing-Jets kaufen, versprach 200 Milliarden an weiteren Deals -und die Anführer der "Emirate" wollen die nächsten zehn Jahre 1,4 Billionen Dollar in Amerika anlegen.
»Biden hätte so etwas nicht hinbekommen«
Insgesamt: Trumps dicht getaktetes Pensum, wie selbstbewusst er die USA repräsentierte und die vielen lukrativen Deals beeindruckten sogar einige der oppositionellen Demokraten: Vorgänger Joe Biden hätte so etwas nicht hinbekommen, sagte ein Insider.
Debatte um »Air Force One« aus Katar
Trump kehrt jedenfalls gestärkt nach Washington, D.C. zurück. Allerdings: Die hitzige Debatte über eine neue "Air Force One"-Boeing-747- Maschine, die er aus Katar als 400-Millionen-Dollar-Geschenk erhalten soll, geht weiter.
Selbst aus den eigenen Republikaner-Reihen gab es Kritik. Es gibt Warnungen, dass der Flieger von Spionen verwanzt sein könnte und die Annahme eine internationale "Bestechung" sei, so die Demokraten. Trump hingegen versteht die Aufregung über das "großzügige Geschenk" - der Flieger ist 5 Meter länger und mit Luxus ausgestattet - der Scheichs nicht.
Am Ende gab es dann aber doch zumindest einen Moment, als die Strapazen des Deal-Marathons sichtbar wurden. In Riad war Trump bei einem Bankett kurz eingenickt.