Kritik an "America First"-Kurs:

Trumps Strafzölle werden zum Eigentor

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Trump feiert sich als “Jobs-Präsident” und rechtfertigt Handelskriege mit der Schaffung von US-Jobs. Doch jetzt passiert das Gegenteil. 

“America First! Jobs!” So tönt Donald Trump ständig.

Er sieht sich als größter “Jobs-Präsident aller Zeiten” und begründet begonnene Handelskriege mit Kanada, der EU und China mit der Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA. 

So wie es aussieht, könnte er genau das Gegenteil erreichen. 

Offenbar ist sich der ehemalige Immobilien-Developer der Komplexität der heutigen Weltwirtschaft nicht ganz bewusst. 

Für Schlagzeilen sorgte zuletzt der exemplarische Fall des Motorrad-Herstellers Harley-Davidson. Wegen der verhängten EU-Strafzölle als Reaktion auf Trumps Stahl- und Aluminium-Zölle kündigte der Konzern eine teilweise Verlagerung der Produktion nach Europa an – und zog sich deshalb den Zorn des Präsidenten zu. 

Doch das jüngste Business-Drama ist nur symptomatisch dafür, wie Trumps wilde Drohungen mit Strafzöllen “Corporate America” verunsichert haben, so Experten.

Die Chefetagen wissen oft auch nicht, ob es sich bei Trumps “America-First”-Handelskurs nur um politisches Donnerwetter handelt oder echte politische Strategie. 

Gewiss ist nur: Langfristige Planungen werden für Unternehmer immer schwieriger. Und die Reaktion von Firmenchefs ist in Zeiten allgemeiner Unsicherheiten absehbar: Das Anheuern neuer Arbeitskräfte wird oft auf Eis gelegt. 

“Das ist eine neue Welt da draußen für Firmen”, sagte P. Welles Orr, ein Berater beim internationalen Handel, zum Sender NBC.

Wie “Harley” reagierten viele Unternehmen: Die Pläne für Personalaufstockungen wurden von jenen Betrieben, die im einflussreichen "Business Roundtable" vertreten sind, um 13 Prozent für den Rest des Jahres zurückgefahren, die Ausgaben um vier Prozent reduziert. 

Und dass Trump nun auch auf US-Unternehmen wie Harley-Davidson losgeht, hat die Verunsicherung noch weiter gesteigert. 

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