Syrien

Türkei beschießt Stellungen kurdischer Milizen

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Laut Rebellen wurde ein von Kurden kontrollierter Ort in Syrien angegriffen.

Die Türkei hat ihre Offensive gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) und die Kurden in Nordsyrien vorangetrieben. Zwei Kampfflugzeuge vom Typ F-16 haben nach Informationen aus türkischen Sicherheitskreisen Stellungen der syrischen Kurdenmiliz YPG angegriffen, die von den USA unterstützt wird. Außerdem seien sechs IS-Einrichtungen angegriffen worden.

Erster türkischer Soldat getötet

Wie aus Armeekreisen verlautete, kam am Samstag der erste türkische Soldat in der Offensive ums Leben. Drei weitere seien verwundet worden, als eine Rakete einen türkischen Panzer getroffen habe. Die Rakete sei vom Gebiet der YPG-Miliz aus abgefeuert worden.

Bei einem Angriff im Dorf Al-Amarna habe es auch zivile Opfer gegeben, erklärte der sogenannte Militärrat der Stadt Jarablus, der zur Rebellenallianz SDF gehört. Es handle sich um eine gefährliche Eskalation, die die ganze Region bedrohe. Nach Angaben aus türkischen Militärkreisen wurde ein Munitionsdepot südlich von Jarablus mit Flugzeugen angegriffen.

Kampf gegen den IS

Die türkische Armee war in dieser Woche nach Nordsyrien vorgedrungen. Unterstützt durch Spezialkräfte, Panzer und Kampfflugzeuge vertrieben die von der Türkei unterstützten Rebellen die Extremistenmiliz IS aus der strategisch wichtigen Grenzstadt Jarablus.

Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte deutlich gemacht, der Einmarsch diene sowohl dem Ziel, den IS zu bekämpfen, als auch die syrischen Kurden zurückzudrängen. Damit soll ein zusammenhängendes kurdisches Gebiet in Nordsyrien verhindert werden. Die Regierung in Ankara fürchtet, dass ein Kurdenstaat entsteht und die verbotene PKK im eigenen Land Aufwind bekommt.

Das Vorgehen in der Türkei ist heikel, weil die YPG ein wichtiger Verbündeter der USA im Kampf gegen den IS ist. Allerdings forderten zuletzt auch die USA einen Rückzug der Rebellen.

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