Die Türkei erwägt nach dem Anschlag in Ankara einen Einsatz von Bodentruppen in Syrien, weil von dort die beiden Attentäter gekommen sein sollen.
Die Türkei erwägt nach dem Anschlag in Ankara einen Einsatz von Bodentruppen in Syrien, weil von dort die beiden Attentäter gekommen sein sollen. "Unser einziges Ziel ist es, die Terrororganisationen zu eliminieren, die eine Bedrohung für die Türkei darstellen", erklärte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums am Donnerstag. Ein Einsatz von Bodentruppen sei eine Möglichkeit, die Bedrohung zu beseitigen. "Aber es ist nicht die einzige Option für uns."
Am Sonntag hatten zwei Angreifer vor dem Innenministerium in Ankara eine Bombe gezündet. Die beiden wurden dabei getötet. Die Tat reklamierte die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK für sich. Die Türkei flog daraufhin bereits Luftangriffe auf kurdische Ziele im Nordirak.
Alle von der PKK und der syrischen Kurden-Miliz YPG kontrollierten Infrastruktur- und Energieeinrichtungen im Irak und in Syrien kommen nach türkischer Darstellung als legitime militärische Ziele für einen Angriff infrage. Die Türkei erachtet die YPG als syrischen Ableger der PKK. "Die PKK und die YPG sind dieselbe Terrororganisation, sie sind überall unser legitimes Ziel", erklärte der Vertreter des Verteidigungsministeriums. "Die Türkei hat in der Vergangenheit Einsätze vorgenommen, wann und wo immer es nötig war, und diese Einsätze werden bei Bedarf auch weiterhin fortgesetzt."
Bei Drohnenangriffen des türkischen Militärs auf die kurdischen Gebiete im Nordosten Syriens wurden Beobachtern zufolge am Donnerstag mindestens acht Menschen getötet. Zwei Menschen seien bei einem Angriff auf ein Auto in der Nähe einer Militäranlage ums Leben gekommen, verlautete zudem aus örtlichen Sicherheitskreisen. Sechs weitere Menschen wurden bei einem Angriff auf einen Militärposten in der Nähe der Stadt Amuda getötet. Die Türkei hatte bereits am Mittwoch alle Einrichtungen militanter Kurden in Syrien und im Irak zu legitimen Zielen ihrer Angriffe erklärt.