10 Buben missbraucht

Türkischer Lehrer zu 508 Jahren Haft verurteilt

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Der Lehrer soll zehn Buben in Wohnheimen sexuell missbraucht haben.

Ein Lehrer ist wegen des Missbrauchs von zehn Buben in regierungsnahen Einrichtungen der Türkei zu 508 Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Der 54-Jährige, der zuvor teilweise geständig war, habe die Taten am Mittwoch bei der Verhandlung im südtürkischen Karaman abgestritten, berichtete der Sender CNN Türk.

Das Gericht sah es laut CNN Türk dennoch als erwiesen an, dass der Lehrer Minderjährige zwischen 2012 und 2015 in Wohnheimen missbraucht habe. Die Einrichtungen würden von dem Verein Kaimder und der Stiftung Ensar betrieben, die der islamisch-konservativen AKP-Regierung nahestehen. Die Anwältin und Prozessbeobachterin Sera Kadigil sagte CNN Türk, die Rolle der Einrichtungen im Missbrauchsskandal sei noch offen und müsse weiter untersucht werden.

Die Familienministerin Sema Ramazanoglu hatte im März von einem Einzelfall gesprochen und wurde dafür von der Opposition scharf kritisiert. Die Ensar Stiftung hatte jede Verantwortung von sich gewiesen und mitgeteilt, der Lehrer habe lediglich wenige Monate für die Stiftung gearbeitet, sei jedoch kein Mitglied.

Der Missbrauchsskandal flog nach Angaben der Zeitung "Hürriyet" auf, nachdem sich ein Kind Anfang des Jahres geweigert hatte zur Schule zu gehen. Das Kind erzählte seinen Eltern von der Vergewaltigung.
 

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