Spanisches Parlament

Tumult! Außenminister beklagte Spuckattacke

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Katalanischer Separatisten-Politiker wies Vorwurf zurück.

Chaos im spanischen Parlament: Bei hitzigen Debatten über die separatistischen Bestrebungen in der Region Katalonien wurde Außenminister Josep Borrell nach eigenen Angaben am Mittwoch im Madrider Congreso von einem Vertreter der linksseparatistischen katalanischen Partei ERC bespuckt.

Beleidigungen und keinerlei Disziplin

Kurz vor dem Zwischenfall war ein anderer ERC-Politiker, der stellvertretende Fraktionssprecher Gabriel Rufián, wegen Beleidigungen und Disziplinlosigkeit als erster Abgeordneter seit 2006 aus dem Sitzungssaal verbannt worden.

Als 'Faschist' und 'Hooligan' beschimpft

Rufián hatte Borrell unter anderem als "Faschisten" und als "Hooligan" beschimpft. Trotz einer Verwarnung durch Parlamentspräsidentin Ana Pastor hatte er seine Beleidigungsrede nicht unterbrechen wollen und weiter stehend mit den Armen gefuchtelt, obwohl Borrell bereits mit der Antwort dran war.

Rufian ausgewiesen, 8 Parteikollegen folgen ihm aus Solidarität

Als der ausgewiesene Rufián den Saal verließ, folgten ihm seine acht Parteikollegen aus Solidarität. Dabei soll der Abgeordnete Jordi Salvador den Minister aus kurzer Distanz attackiert haben. Borrell reagierte sofort und sagte auch später vor Journalisten: "Er hat sich umgedreht und mich angespuckt." Salvador bezeichnete diese Aussage als "Lüge". "Ich habe nie in meinem Leben jemanden angespuckt. So bin ich nicht", sagte er.

Warnung vor Groll der Bürger

Der wegen eines spanisch-portugiesischen Gipfels in Valladolid weilende Ministerpräsident Pedro Sánchez warnte auf Facebook: "Es gibt nichts Gefährlicheres für eine Demokratie als den Groll der Bürger gegenüber den Volksvertretern und den Institutionen, und was heute geschehen ist, trägt dazu bei."
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