Die 169 Kilomter lange Befestigung soll vor Extremisten schützen.
Nach dem Terroranschlag von Sousse will sich Tunesien mit einem Sandwall an der libyschen Grenze vor Extremisten schützen. Der Bau der 168 Kilometer langen und zwei Meter hohen Befestigung habe begonnen und solle bis Ende des Jahres fertiggestellt sein, sagte Ministerpräsident Habib Essid am Dienstagabend in einer Fernsehansprache.
Illegale Einreise
Die Maßnahme begründete die Regierung unter anderem mit der Gefahr von illegal einreisenden Extremisten aus dem Nachbarland. Der islamistische Terrorist, der vor knapp zwei Wochen in dem tunesischen Badeort Sousse 38 Urlauber getötet hatte, soll im Bürgerkriegsland Libyen ausgebildet worden sein, nach Angaben der BBC "vermutlich" von der Miliz Ansar al-Sharia. Bei dem Angriff starben überwiegend Briten. Der Terrorist wurde schließlich von Sicherheitskräften erschossen.
Um die Zahl der unerlaubten Einreisen einzudämmen, werde es auch Patrouillen und Überwachung aus der Luft geben, sagte Essid. Insgesamt ist die Grenze Tunesiens mit Libyen etwa 460 Kilometer lang. Der Schutzwall ist eine der Anti-Terror-Maßnahmen der Regierung. Am Samstag hatte sie bereits einen zunächst 30-tägigen Ausnahmezustand ausgerufen. Ein weiterer Plan war, rund 80 Moscheen zu schließen, die nicht unter staatlicher Kontrolle stehen.